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Spielte auch in der TV-Serie "Dr. Sommerfeld - Neues vom Bülowbogen" mit: Waltraud Habicht, hier mit ihren Filmkollegen Marijam Agischewa und Rainer Hunold.

© dpa

Nach Schlüsseldiebstahl im Krankenhaus: Wohnung von Schauspielerin während ihrer OP ausgeraubt

Während die 78-jährige Berliner Schauspielerin Waltraud Habicht operiert wurde, stahlen Diebe ihre Schlüssel aus dem Krankenzimmer und raubten danach ihre Wohnung aus. Jetzt sucht die Polizei mit Bildern nach den Tätern.

Von Sandra Dassler

Sie war die neugierige Patientin Frau Rust in der beliebten Arztserie „Praxis Bülowbogen“, aber das Leben schreibt immer noch die dramatischsten Drehbücher. „Dass jemand während einer Operation ausgeraubt wird, so etwas hatten wir in all den Serienjahren nicht“, sagt Waltraut Habicht. Aber genau das ist der Berliner Schauspielerin passiert. Denn während sie am 11. Juni im Evangelischen Krankenhaus Hubertus in Nikolassee an der Hüfte operiert wurde, stahl jemand aus dem Krankenzimmer ihre Wohnungsschlüssel, verschaffte sich damit Zutritt zu ihrem Heim, verwüstete alles, raubte Schmuck und Wertpapiere und ließ auch Kredit- und EC-Karte mitgehen. Er kaufte ein, tankte Benzin – und brachte die 78-Jährige um viel Geld. Seit Sonntag sucht die Polizei mit Bildern aus Überwachungskameras nach dem oder den Tätern.

Die Versicherung will nicht zahlen

„Ich hoffe sehr, dass die Schuldigen gefunden werden“, sagt Waltraut Habicht. Ihre Versicherung, erzählt sie, will für die Schäden in der Wohnung nicht aufkommen, weil der Täter die Tür ja aufgeschlossen und nicht aufgebrochen hat. Das Krankenhaus habe lediglich sein Bedauern bekundet und darauf verwiesen, dass Zimmer nicht abgeschlossen werden dürften und es deshalb einen Safe gebe. Den hat Waltraut Habicht auch benutzt, aber nur für etwas Geld, für Schmuck und ihr Handy. „Den Wohnungsschlüssel hatte ich gar nicht als Wertsache angesehen“, sagt sie.

Viel Geld gestohlen und Wohnung verwüstet

Ein verhängnisvoller Fehler. Der Dieb muss nach bisherigen Ermittlungen der Polizei den Schlüssel aus dem unverschlossenen Krankenhauszimmer gestohlen und auch gewusst haben, wo Waltraut Habicht wohnte – möglicherweise aus der Krankenakte oder auch, weil noch irgendwo im Zimmer eine Ausweis- oder Krankenkarte herumlag.Waltraut Habicht wurde am übernächsten Tag von einer Nachbarin, die ihre Blumen gießen sollte, informiert, dass in die Wohnung eingebrochen wurde. „Es war ein schrecklicher Anblick“, erinnert sie sich. „Und ich konnte mich nach der OP kaum bewegen.“ Sie ließ ihre Geldkarten zwar sperren, aber es war bereits für tausende Euro eingekauft worden und auch Geld vom Konto verschwunden.

Die Klinik muss nicht haften

Da die Polizei bisher keine Spur zum Täter hat, werden nun Bilder von Überwachungskameras veröffentlicht. Diebstähle in Krankenhäusern kämen häufig vor, sagt eine Polizeisprecherin. „Dort gibt es viele Menschen und jeder darf fast überall rein – da wird es Dieben leicht gemacht.“ Sie rät, so wenig Wertgegenstände wie möglich mit ins Krankenhaus zu nehmen, diese im Tresor aufzubewahren und den Schlüssel beim Personal zu hinterlegen. Dass Krankenhäuser nicht dafür haften müssen, wenn Patienten während einer Operation bestohlen werden, wurde mehrfach richterlich bestätigt.

Waltraut Habicht wünscht sich sehr, dass der oder die Täter gefunden werden und noch nicht alles veräußert haben. Vor allem der alte Schmuck sei für sie sehr wertvoll – auch weil so viele Erinnerungen daran hängen.
Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 030 4664 472 117 entgegen. Fahndungsfotos zu den Tätern finden Sie unter diesem Link

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