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Die Sanierung der Stadtautobahn ist früher als geplant abgeschlossen. Schon am Sonntag den 28. Juli kann der Verkehr wieder normal fließen.

© dpa

Nach sieben Wochen: A100 am Funkturm endlich fertig

Schon am Sonntag soll mit dem Stau am Funkturm Schluss sein. Dann gehen nach sieben Wochen die Bauarbeiten an der A100 am Funkturm zu Ende. Die Arbeit ging sogar schneller als gedacht - dafür gibt es eine satte Prämie.

Berlin verglüht regelrecht und auch auf der A100 geht es richtig heiß her. 230 Grad hat die dampfende Asphaltmasse, die auf den Fahrbahnen um den Tunnel Rathenauplatz platt gewalzt wird. Um die Lastwagen, Asphaltfertiger und Dampfwalzen herum schwirren achtzig Bauarbeiter mit orangefabenen Westen und Schweißperlen auf der Stirn.

A100 ab Sonntag wieder frei

Die Sanierung der A100 geht in die heiße Schlussphase. In den vergangenen sieben Wochen schränkten Bauarbeiten den Verkehr rund um den Funkturm in Charlottenburg stark ein. Seit dem 10. Juni wurden die Verbindung der Avus zum Stadtring und die A100 – mit 180 000 Fahrzeuge täglich der meistbefahrene Autobahnabschnitt Europas – in zwei Etappen grunderneuert. In der ersten Bauphase wurde der Verkehr über den Messedamm umgeleitet, eine enorme Lärmbelastung für die Anwohner. In der zweiten Etappe musste man sich auf der Autobahn hinterm Steuer gedulden: Auf der A100 stand nur noch eine Fahrbahn zur Verfügung: Da gab es trotz der Ferienzeit Staus. Im Berufsverkehr kam es zu einer Verzögerung von durchschnittlich 20 bis 30 Minuten. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der ADAC rieten dazu, das Baustellengebiet möglichst zu umfahren.

Doch nun kann man bald wieder routinemäßig dahinrollen. Bei einer letzten Baustelleninspektion am Donnerstagabend verkündete der Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Michael Müller (SPD), dass die Bauarbeiten früher als geplant abgeschlossen werden können. In der Nacht auf Sonntag verlassen die letzten Dampfwalzen die A100. Am Sonntag dürfen die ersten Autos über den neuen Asphalt rollen. "Wir hatten eine hervorragende Baustellenkoordination", sagte Müller stolz. "Hier arbeitet alles Hand in Hand. Es ist der Beweis, dass das mit den Baustellen auch in Berlin klappen kann."

50 000 Euro Prämie

Offiziell sollten die Bauarbeiten am 7. August nach Ende der Sommerferien abgeschlossen werden. Weil sie elf Tage früher fertig werden, verdienen sich die Bauunternehmen einen Bonus von 50 000 Euro. Für jeden Tag, den sie die offizielle Frist überzogen hätten, wären 4000 Euro fällig gewesen. Ähnlich fix war jüngst Berlins Avus dank einer Vorzeitigkeits-Prämie fertig geworden.

Daniel Schmohl, der Projektleiter der Sanierungsarbeiten, freute sich sichtlich über die gute Arbeit. Wegen des konstant guten Wetters konnte man die bis zu 35 Zentimeter dicken lärmdämmenden Asphaltschichten deutlich schneller als erwartet auftragen. Allerdings hat man auch einiges dafür getan. "Wir haben hier selbst nachts immer irgendwie gearbeitet", sagte Schmohl. In der Nacht auf Freitag und der Nacht auf Samstag bleibt die A100 zwischen den Anschlussstellen Schmargendorf und Jakob-Kaiser-Platz voll gesperrt, damit die letzten Meter Fahrbahn asphaltiert werden können. "Die müssen erst einmal abkühlen, das dauert zwischen 24 und 36 Stunden. Dann müssen noch die Markierungen aufgetragen werden", erklärte Schmohl.

"Am liebsten 30 Jahre Ruhe"

Insgesamt wurden während der sieben Wochen andauernden Bauarbeiten mehr als 17 000 Quadratmeter Straßenfläche und mehr als 5000 Quadratmeter Brückenfläche erneuert. Die Kosten der Sanierungsarbeiten belaufen sich auf insgesamt 1,8 Millionen Euro. Ein Mammutprojekt auch für Tiefbauchef Lutz Adam aus der Senatsstadtentwicklungsverwaltung. "Wir wollen hier am liebsten 30 Jahre Ruhe haben, bevor wir eine derartige Aktion wiederholen", sagte Lutz am Donnerstag.

Kalle Harberg

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