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Nachnutzung: Tegel-Entwickler kommen aus Adlershof

Ab Juni 2012 ist endgültig Schluss mit dem Flugbetrieb in Tegel. Mit der Nachnutzung wurden jetzt bewährte Profis beauftragt.

Die Betreiber des erfolgreichen Technologieparks Adlershof sind ein Joker der Landespolitiker und Verwaltungen, wenn es um industrielle und wissenschaftliche Entwicklungspotenziale geht: Das Team um Hardy Rudolf Schmitz macht sich bereits Gedanken um den einstigen Flughafen Tempelhof, plant einen Campus City-West in Charlottenburg – und ebnet nun auch den Weg für einen „Forschungs- und Industriepark für Zukunftstechnologien“ auf dem Flughafen Tegel. Ein Vertrag mit dem Land Berlin sei jetzt geschlossen, sagte Schmitz bei einer Podiumsdiskussion des rbb-Inforadios.

Der Airport soll zeitgleich zur im Juni 2012 geplanten Eröffnung des neuen Flughafens in Schönefeld schließen – oder spätestens ein halbes Jahr danach. Dann soll Tegel zum „Schaufenster“ für Technologien wie E-Mobilität und Solarenergie werden – darüber herrscht Einigkeit zwischen Politikern, der IHK sowie dem Architektenbüro Gerkan, Marg und Partner (gmp). Dieses hatte den Flughafen in den 70er Jahren gestaltet und steuerte auch Ideen für die Zukunft bei.

Die neue „Tegel Projekt GmbH“ will bis Januar die Kosten für Umbauten errechnen. Es gibt Ideen für den Bau eines Versammlungszentrums im sechseckigen Terminal. Mit einem sechs- bis siebenköpfigen Team will Schmitz „schlank und sparsam“ arbeiten. Bisher gab es keinen zentralen Ansprechpartner für Firmen, die nach Tegel ziehen wollen. Jetzt können sie sich an die Wista GmbH in Adlershof wenden, bis deren Tochtergesellschaft Büros im Airport bezieht. Mit Unternehmensansiedlungen sei erst ab 2013 zu rechnen, sagte Schmitz. Daher seien Zwischennutzungen wichtig, etwa Ausstellungen über Zukunftstechnologien. Alle Beteiligten müssten sich beeilen, betonten auch Florian Mausbach, Ex-Präsident des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung, sowie Vertreter der Stadtentwicklungsverwaltung. Es dürfe nicht so kommen, dass „Wachschützer mit Hunden einsam ihre Runden ziehen“.

Heidrun Rhode-Mühlenhoff von der Wirtschaftsverwaltung des Senats bedauerte, dass Siemens seine neue Sparte für Infrastruktur und Städte in München ansiedele. „Trotzdem sind wir mit Siemens im Gespräch.“ Man rede zudem mit Daimler und vielen weiteren Firmen. Die erste klare Absichtserklärung stammt von der Weddinger Beuth-Hochschule für Technik: Deren neue Präsidenten Monika Gross versicherte, man wolle ab 2013 bis zu 20 000 Quadratmeter vor allem für Labore nutzen. Außerdem könne ein „Elektromobil-Shuttle zum Kurt-Schumacher-Platz“ eingerichtet werden.

Die von Ute Holzhey moderierte Diskussion ist am Sonntag um 11.05 Uhr, 16.05 Uhr und 21.05 Uhr im rbb-Inforadio zu hören.

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