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Ein Haufen Arbeit. Bis Ende April will die BSR die Straßen der Stadt vom Winterdreck befreit haben.

© dpa

Nächste Woche 15 Grad: Winter ade - die BSR startet den Frühjahrsputz

Die Meteorologen sind sich sicher: Der Winter ist so gut wie vorbei. Die BSR hat mit der Grundreinigung begonnen - schon zum zweiten Mal in diesem Jahr.

Für viele dürfte es die Nachricht der Woche sein: Das Wetter ändert sich. Nicht sofort, aber bald. Nach einem nachts noch frostigen, aber zunehmend sonnigen Wochenende soll zum ersten Mal seit Monaten wieder Atlantikluft nach Berlin gelangen, prophezeit Jörg Riemann vom Wetterdienst Meteogroup. Fast 15 Grad seien ab Mittwoch zu erwarten. Auch die Nächte bleiben dann frostfrei. Nur regnen werde es immer wieder – zum Wohl der startbereiten Natur, die mit dem Schnee der vergangenen Monate nicht allzu viel Wasser bekommen hat.

Für die Stadtreinigungsbetriebe steigt die Chance auf einen zügigen Frühjahrsputz. Die alljährliche Grundreinigung „von Hauswand zu Hauswand“ – also Straßen, Grünstreifen und Gehwege samt Papierkörben – wurde nach Auskunft von BSR-Sprecher Sebastian Harnisch schon Ende Februar gestartet, musste aber wegen des erneuten Wintereinbruchs Anfang März abgebrochen werden. Jetzt gelte: „Bis Ende April wollen wir die Stadt sauber haben.“ Die Strecke für den Halbmarathon soll schon zum Termin an diesem Sonntag vom Splitt befreit sein, der überall unter Reifen und Schuhen knirscht. Die Gesamtmasse der kleinen Steinchen auf Berlins Straßen ist unbekannt, weil sie größtenteils von Privatleuten und Winterdienstfirmen verteilt wurden. Aber sie lässt sich erahnen: Während die BSR sonst im ganzen Jahr rund 65 000 Tonnen Kehricht – also Straßendreck – zusammenfegt, seien es seit Beginn dieses Jahres schon 31 000 Tonnen. Zurzeit können die Kehrmaschinen noch nicht frühmorgens fahren, weil ihr Sprühwasser im Nachtfrost zu Glatteis würde. Tagsüber sind dann 500 Fahrzeuge im Einsatz: Kehrmaschinen, Spülwagen und die Sammelfahrzeuge, in denen Straßenreiniger mit Besen und Karre zum Einsatzort fahren.

Rund 1000 der insgesamt 2100 Mitarbeiter bei der Grundreinigung seien mit dem Besen unterwegs. Zum Frühjahrsputz gehört auch die Beseitigung illegalen Sperrmülls. Der Kehricht werde in einer „Bodenaufbereitungsanlage“ behandelt, wobei sich der Splitt als Baustoff teilweise recyceln lasse.

Mit dem Frühling dürfte auch der Ansturm der Hobbygärtner beginnen, auf den die Gartencenter schon fast verzweifelt warten. Maria Andrae vom Pflanzenschutzamt hat neben der Warnung vor dem Nachtfrost den Tipp parat, frisch Gepflanztes zunächst ein paar Tage ins helle Treppenhaus oder vor Wind und Sonne geschützt an die Hauswand zu stellen. Dem Stadtgrün habe der lange Winter kaum geschadet, weil es zwischendurch nie lange warm gewesen sei. Nur manche immergrüne Gehölze wie Kirschlorbeer hätten Trockenschäden, weil im gefrorenen Boden der Wassernachschub ausblieb. Dagegen helfe nur, rechtzeitig zu düngen und ebenso rechtzeitig – etwa Ende Juni – wieder damit aufzuhören, um die Pflanzen für den nächsten Winter fit zu machen. Wobei wohl nicht nur die Berliner Pflanzen auf eine meteorologische Wiederholung des aktuellen Winters lieber verzichten würden.

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