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Kunst gegen Hakenkreuze. Der Künstler Ibo Omari übersprüht Nazi-Graffiti mit seinen Werken.

© Sophia Kembowski/dpa

Nazi-Graffiti in Berlin: Mit bunter Farbe gegen Hass-Schmierereien

Hakenkreuze und SS-Runen: Was passiert, wenn man diese dem Ordnungsamt, der BVG und der Polizei meldet? Eine Glosse.

Die Schmiererei auf dem Weg am Volkspark Mariendorf war nicht zu übersehen. Riesengroß prangte auf dem Boden ein Hakenkreuz, weitere Exemplare waren auf eine Parkbank in der Nähe gemalt. Unfassbar! Ein Anruf beim Bezirksamt – und am folgenden Tag war das Nazizeichen weg. Leider war kurz danach in der Gegend wieder ein rechtsextremer Schmierer – vielleicht derselbe – aktiv. Erneut ein Hinweis ans Bezirksamt – wieder waren die Hakenkreuze ruckzuck entfernt. Von wegen verschlafene Behörde.

In den vergangenen Jahren habe ich bestimmt ein halbes Dutzend Mal verfassungsfeindliche Symbole gemeldet. Und dem Kind, das sie entdeckte, eingeschärft, nicht zum Edding zu greifen. Es könnte sonst Ärger bekommen. Am Anfang war das Misstrauen allerdings groß, ob das Anliegen überhaupt ernst genommen wurde. Nie hätte ich mit schnellen Reaktionen gerechnet; die erste Kontaktaufnahme galt der BVG – die Reaktion ihres Reinigungsteams erfolgte prompt.

Ein anderes Mal wandte ich mich an die Polizei. Minuten später war ein Kontaktbereichsbeamter am Rutschenturm auf dem Spielplatz, wo Hakenkreuze hingeschmiert waren. Da er nicht so gut klettern konnte, drückte er ein paar Jungs von einem nahe gelegenen Sportplatz ein schwarzes Farbspray in die Hand. Dieses reichte aber nicht aus, um die Hakenkreuze komplett zu beseitigten. Die Jungs konnten aushelfen: Sie hatten selber Spray dabei. Giftgrün gegen Nazis. Im Auftrag der Polizei.

In den vergangenen Tagen startete der Tagesspiegel eine Umfrage zu dem Fall Irmela Mensah-Schramm. Die Rentnerin, die seit Jahren schon Hass-Schmierereien übermalt, ist vom Gericht verwarnt worden und soll im Wiederholungsfall 1800 Euro zahlen. Lesen Sie hier mehr darüber.

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