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Hier lernt man künftig an der Telekom-Akademie.

© Bernhard Schulz

Neubau an der Museumsinsel in Berlin: Wohnungen, Telekom-Akademie und Markthalle geplant

Auf dem riesigen Areal an der Spree entsteht das "Forum Museumsinsel". In gut einem Jahr sollen erste Wohnungen bezugsfertig sein. Aber noch nicht alle Fragen sind geklärt.

Von außen ist nicht recht zu erkennen, was sich in dem riesigen Areal zwischen Spree und Oranienburger Straße tut. Außer an der südwestlichen Ecke zur Tucholskystraße: Da sind die Hüllen vor dem ziegelsteinernen Neubau gefallen, den der Londoner Architekt David Chipperfield mit gewaltigen Rundbogenfenstern versehen hat. Die Telekom wird in den gesamten Bautrakt der einstigen Klinik einziehen, als Sitz ihrer „School of Transformation“, deren Vorlesungen im steil ansteigenden „Sauerbruch-Hörsaal“ im Hof stattfinden werden.

Der bayerische Unternehmer Ernst Freiberger, der das 31 Hektar große Gesamtareal ab 2001 nach und nach erworben und „Forum Museumsinsel“ getauft hat, investiert 300 Millionen Euro in den Ausbau der sieben denkmalgeschützten Bauteile aus drei Jahrhunderten. Angestrebt werden stolze 103 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, davon 74 000 Quadratmeter vermietbar. Jetzt war zu einem Rundgang geladen, bei dem wohl letztmalig die Gebäude in ausgekerntem Zustand besichtigt werden konnten.

Neu eingezogene Stahlträger oder Betontreppenhäuser künden vom Baufortschritt. Nun steht beim südlichen Areal zwischen der kurzen Ziegelstraße und dem Spreeufer der Innenausbau an. Bis zur Jahreswende 2014/15 sollen zum einen die Telekom-Akademie bezogen sein, zum anderen 28 großzügige Wohnungen in den drei Bauten der ehemaligen Frauenklinik im Bauhausstil, der neobarocken „Residenz Monbijou“ an der gleichnamigen Straße sowie dem neoklassischen „Palais Simon“ am Ufer entstehen. Mehr, so der Geschäftsführer der Freiberger Projektentwicklung GmbH, Klaus Kirchberger, ließen sich aufgrund der wenigen Treppenhäuser nicht erschließen. Dafür reichen die Wohnungsgrößen von 60 bis hinauf zu 400 Quadratmetern. An Eigentumswohnungen ist übrigens derzeit nicht gedacht.

Im nördlichen Areal sind noch nicht alle Fragen mit dem zuständigen Bezirksamt Mitte geklärt. Im riesigen, insgesamt 9000 Quadratmeter großen Innenhof, der vom Haupttelegraphenamt an der Monbijoustraße, dem Fernmeldeamt an der Tucholskystraße und dem heute so unscheinbaren Logenhaus an der Oranienburger Straße, dem ältesten Bau von 1791, umgrenzt wird, soll eine Markthalle entstehen. Oben drauf möchte Freiberger in zwei Stockwerken sein „Museum der Mobilität“ unterbringen, eine Fahrzeugsammlung von der Postkutsche bis zu motorbefeuerten Oldtimern. Der Bauvorbescheid des Bezirks allerdings lässt nur ein Obergeschoss zu.

Langen Atem beim Verhandeln hat Freiberger schon bewiesen. Sein Geschäftsführer betont, die Familie des Unternehmers baue „nachhaltig“ und denke „in Generationen“. Es gehe schließlich nicht mehr, wie früher, um einzelne Gebäude, sondern um ein Gesamtareal. Und um ein einheitliches Konzept, das eine weitgehende Öffnung fürs Publikum vorsieht: Und zwar Wege von der Monbijoubrücke durch den Garten und ein „Bauhaus“ genanntes Gebäude von 1932 bis zur Markthalle, zu erreichen durch zu noch öffnende Tore von der Oranienburger Straße.

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