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Berlin: Neue Buslinien werden noch einmal geprüft

BVG will Fahrpläne in der Praxis testen

Wenn die BVG am 12. Dezember wie geplant ihr Liniennetz völlig umkrempelt, ist das letzte Wort darüber trotzdem noch lange nicht gesprochen. Die Pläne liegen der Verkehrsverwaltung als Genehmigungsbehörde zwar gegenwärtig erst vor, doch der Senat hat mit der BVG schon vereinbart, dass mehrere strittige Änderungen „unter Beobachtung“ stehen werden. Wo es nötig wird, werde man nach dem Fahrplanwechsel Änderungen vornehmen, teilte BVG-Planer Tom Reinhold mit.

„Beobachten“ will man unter anderem die Buslinien 112 und 219. Bei der 112 prüfe man, ob es erforderlich werde, doch wieder Busse durch die Matterhornstraße zu schicken, so Reinhold. Dort soll es wie berichtet keinen Busverkehr mehr geben. Der 112er fährt stattdessen über die Spanische Allee. Beim 219er geht es um die Fahrten nach Eichkamp, die ab Dezember entfallen.

Insgesamt hatte die Verkehrsverwaltung in der ersten Anhörungsrunde rund 60 Änderungswünsche vorgebracht. Der BVG war es nur zum Teil gelungen, die Bedenken zu zerstreuen. Schlucken musste sie auch, dass der Nachtverkehr am Wochenende nicht bis etwa 7 Uhr verlängert werden darf. Der Tagesverkehr mit mehr Fahrten beginnt nun, wie berichtet, weiter gegen 5 Uhr. Wie viel Geld die BVG dadurch weniger sparen kann, sagte Reinhold nicht. Im nächsten Jahr, in dem die BVG plant, das gesamte Nachtnetz neu zu organisieren, will der BVG-Planer einen weiteren Anlauf machen, sein Sparziel zu erreichen. Unter anderem sollen die neuen Metrolinien dann 24 Stunden lang fahren.

Um vergleichbar geringe Beträge geht es bei den meisten anderen Änderungen, die der Senat bisher durchgesetzt hat. So fährt die Straßenbahnlinie 61, die die BVG nach 20 Uhr einstellen wollte, jetzt freitags und sonnabends immerhin bis etwa 24 Uhr. Die Mehrkosten an einem durchschnittlichen Tag liegen nach Reinholds Angaben bei 1130 Euro; die Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf in diesen vier Stunden liegen aber nur bei 37 Euro.

Auf ein Jahr befristet werden zudem 3 der 24 neuen Metrolinien, weil hier die S-Bahn interveniert hatte. Sie befürchtet, dass ihr die neuen BVG-Linien M 27, M 46 und M 76 Fahrgäste wegschnappen,weil sie parallel zur S-Bahn verkehren.

Sollte es bei der U-Bahn, wo die BVG auf mehreren Linien weniger Züge einsetzen will, zu Engpässen kommen, werde man auch hier wieder häufiger fahren, versprach Reinhold.

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