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Berlin: Neue Pläne für das Lüders-Haus

Architekt will gerade fertigen Bundestags-Neubau erweitern

Wie geht es weiter mit dem MarieElisabeth-Lüders-Haus am Spreebogen? Kaum sind die Schlüssel für den Neubau, in dem unter anderem die Bibliothek des Bundestags untergebracht ist, übergeben, denkt der Architekt Stephan Braunfels über den Weiterbau nach: „Es sollte bald etwas passieren. Wenn die Plattenbauten abgerissen werden, entsteht sonst an der Stelle eine Brache.“ Gemeint sind die Wohnhäuser an der Luisenstraße. Sie stehen leer, nachdem die Mieter den Kampf für eine Erhaltung aufgegeben haben. Nun werden sie abgerissen.

Braunfels’ ursprüngliche Pläne gingen zwar davon aus, für das Lüders-Haus die Plattenbauten einzureißen. Der Protest der Bewohner und des Bezirksamtes verzögerten jedoch die Pläne. Danach entwarf Braunfels das Lüders-Haus mit den Plattenbauten, aber so, dass die Rückfront aus Beton und Glas leicht demontiert und danach weitergebaut werden kann. Auf rund 90 Millionen Euro kalkuliert er die Kosten, „das Haus würde zwei weitere Höfe erhalten“, sagt er.

Allein, der Bundestag will gar nicht bauen. „Derzeit gibt es dazu keinen Beschluss“, erklärt Bundestags-Sprecher Hans Hotter. Wenn die Plattenbauten weg sind, entsteht an der Stelle aller Voraussicht zunächst eine Rasenfläche und die Rückseite des Lüders- Hauses ist dann von der Luisenstraße aus in voller Pracht zu sehen, sieht jedoch nicht annähernd so interessant aus, wie auf der anderen Gebäudeseite, am Spreeufer. Braunfels möchte den Haupteingang zur Luisenstraße verlegen. Jetzt ist er an der Nordseite des Gebäudes, wo sich auch die Einfahrt zu den Tunneln unter dem Regierungsviertel befindet. Der zusätzliche Platz im Anbau würde benötigt, um Reserveflächen für das Magazin der Bundestags-Bibliothek und mehr Platz für das Parlaments-Archiv zu schaffen. oew

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