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Berlin: Neue Räume der Krankenstation für Obdachlose übergeben

Diejenigen, um die es hier eigentlich geht, standen etwas abseits - die Gesichter spiegelten eine Mischung aus Befremden und Skepsis wieder, aber auch Gefühle der Hoffnung. Den Wohnungslosen kann im neuen Gebäude der Krankenstation in der Lehrter Straße künftig noch besser geholfen werden.

Diejenigen, um die es hier eigentlich geht, standen etwas abseits - die Gesichter spiegelten eine Mischung aus Befremden und Skepsis wieder, aber auch Gefühle der Hoffnung. Den Wohnungslosen kann im neuen Gebäude der Krankenstation in der Lehrter Straße künftig noch besser geholfen werden. Bei der Eröffnung zogen alle Beteiligten eine Zwischenbilanz. Bei Sozialsenatorin Gabriele Schöttler (SPD), dem stellvertrendenden Bezirksbürgermeister von Tiergarten, Dirk Lamprecht (CDU), und dem Bereichsleiter der Wohnungslosenhilfe Stefan Kretzschmar klangen Freude über die besseren Räumlichkeiten genauso an, wie Sorge um die Zukunft, die von den Wohnungslosen geteilt wird. Aber gestern ging es erst einmal um die Fortschritte, und daran haben die Tagesspiegel-Leser großen Anteil. Durch die Weihnachtsspendenaktion erhielt die Krankenstation mit Übergangswohnhaus 53 000 Mark. Damit wurde der Umzug von Lichtenberg in die Lehrter Straße mitfinanziert. Auch das Fahrzeug, mit dem Beinamputierte und stark Gehbehinderte in die Klinik gefahren werden können, soll bald angeschafft werden. Der Rest der Spende wird für ein EKG-Gerät verwendet werden, "falls sich nicht doch noch ein Spender findet, der uns sein altes EKG-Gerät überlässt", sagte Ortrud Kubisch von der Berliner Stadtmission.

Selbst bei einigen Fortschritten bleibt eine große Unsicherheit: die Finanzierung. Kretzschmar und die 20 Mitarbeiter der Station kämpfen täglich nicht nur gegen Alkoholismus, unverheilte Knochenbrüche und Ungezieferbefall, sondern auch gegen das ständig drohende Aus wegen Geldmangels. Zwar zahlt das Sozialamt nach Tagessätzen für die erste medizinische Hilfe der Wohnungslosen, doch anschließend müssen sie zurück auf die Straße.

In der Krankenstation, die 1994 ihre Arbeit aufgenommen hatte, können 20 Wohnungslose aufgenommen und versorgt werden. Das angeschlossene Wohnprojekt hat 24 Plätze. Die 1877 gegründete Stadtmission unterhält in Berlin rund 60 Gemeinden, Einrichtungen und Projekte.

mkr

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