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Berlin: Neue Synagoge: Poller ersetzen Beton Fehlplanung kostete 100 000 Euro

Noch in diesem Jahr sollen die Beton-Quader vor der Neuen Synagoge durch Stahlpoller ersetzt werden. Bei gleichbleibendem Schutz vor Anschlägen werde das Umfeld des denkmalgeschützten Gotteshaus in der Oranienburger Straße so von dem brachialen Anblick der grauer Klötze befreit, erklärte die Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung Petra Reetz.

Noch in diesem Jahr sollen die Beton-Quader vor der Neuen Synagoge durch Stahlpoller ersetzt werden. Bei gleichbleibendem Schutz vor Anschlägen werde das Umfeld des denkmalgeschützten Gotteshaus in der Oranienburger Straße so von dem brachialen Anblick der grauer Klötze befreit, erklärte die Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung Petra Reetz.

Den Planungen zufolge, auf die sich Vertreter der Stadtentwicklungsverwaltung, der Innenbehörde und Sicherheitsexperten vor kurzem geeinigt haben, sollen zwei Reihen von jeweils mit Ketten verbundenen Pollern aufgestellt werden. Eine um den Eingangsbereich herum, eine zweite aus extrem hartem Stahl anstelle der jetzigen Betonquader kurz vor den Straßenbahnschienen. Bis dorthin wird der Bürgersteig vor der Synagoge verbreitert. Der Autoverkehr Richtung Westen muss dafür die Straßenbahnspur mitnutzen. Sicherheitsexperten erachten die Entfernung der äußeren Pollerreihe für weit genug, um das Gebäude vor der Wirkung möglicher Autobomben-Anschläge zu schützen.

Die etwa hüfthohen Pfosten sollen nach Aussage von Reetz „für den Laien nicht von gewöhnlichen Pollern zu unterscheiden sein“. Doch anders als bei diesen wird nicht nur die verwendete Stahl-Legierung von höchster Festigkeit sein, die Pfähle werden auch metertief im Untergrund verankert, um auch aufprallenden Lastwagen zu widerstehen. Wie viele aufgestellt werden und wie tief sie in den Boden gegraben werden müssen, hoffe die Bauverwaltung bis Ende der Woche ermittelt zu haben, sagte Reetz. Anschließend können Angebote von Spezialfirmen eingeholt werden. Welche Kosten für Poller, Verankerung und Straßenbauarbeiten auf Berlin zukommen, konnte Reetz nicht sagen. „Wir zahlen das, was die Sicherheitsexperten für nötig halten.“ Auf jeden Fall werde die Summe „deutlich“ über den 100 000 Euro liegen, die für die Betonklötze ausgegeben wurden. Die sollen nun, weil allgemein als abstoßend kritisiert, zwei Monate nach ihrer Aufstellung wieder abgebaut werden.

Holger Wild

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