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Berlin: Neue Töne im Netz

Internetplattform hilft Nachwuchsmusikern

Die meisten Nachwuchsbands haben ein Problem: Sie können noch so kraftvoll auf ihre Instrumente eindreschen – es hört sie niemand in ihrem Proberaum. Abhilfe soll jetzt eine neue Plattform im Internet schaffen. Gestern Abend stellte die „Volkswagen Sound Foundation“ ihr Portal im Kreuzberger Club „Spindler & Klatt“ vor. Das Prinzip ist ähnlich wie bei etablierten Internetplattformen: Musiker dürfen sich auf der Seite kostenlos anmelden und ihre Stücke „hochladen“ – anschließend können diese von Jedermann beliebig oft abgerufen werden. Neu ist dabei eine simple, aber geniale Funktion: Jede Band wird von Experten – ihrem Musikstil entsprechend – auf einer virtuellen Landkarte eingeordnet. Der Internetnutzer kann so gezielt nach Nachwuchsbands suchen, die beispielsweise nach Coldplay, Franz Ferdinand oder Nena klingen. Oder Frank Sinatra, ganz wie gewünscht. Beim Aufbau der Seite bekam die Sound Foundation Hilfe aus der Musikindustrie. „Wir können ja in erster Linie Autos bauen“, sagt Volkswagen-Sprecher Dirk Große-Leege. „für die Plattform brauchten wir musikalisches Fachwissen“. Das kam von der Plattenfirma Universal, die ihren Sitz in Berlin hat.

Ob der Autokonzern das Portal für Werbung nutzen will? Keine Angst, heißt es, man versuche nicht, die Internetnutzer zu Probefahrten zu überreden. „In der Musikbranche hat sich herumgesprochen, dass wir uns zurückhalten“, sagt Große-Leege. In den letzten neun Jahren hat die Stiftung 2000 Nachwuchsmusiker gefördert, zum Beispiel durch das Sponsoring von Tourbussen. Auch Robbie Williams bekam Starthilfe, nachdem er bei Take That rausgeworfen worden war.

Auf der neuen Internetplattform haben Nutzer die Möglichkeit, gehörte Musik zu bewerten. Und Bands mit vielen positiven Wertungen können hoffen, dass Plattenfirmen auf sie aufmerksam werden.

Sechs Newcomer pro Jahr erhalten eine spezielle Förderung: 20 000 Euro und Rat von showerfahrenen Prominenten. Zu diesen ehrenamtlichen Paten zählen MTV-Moderator Markus Kavka, die Berliner „Mia“-Frontfrau Mieze und „Reamonn“-Sänger Rea Garvey. Letzterer wurde vor seinem Durchbruch mit „Supergirl“ selbst von der Stiftung unterstützt. Jetzt hat er zugesagt, eine Nachwuchsgruppe als Vorband mit auf Tour zu nehmen. sel

Die Plattform im Internet: www.soundfoundation.de

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