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Berlin: Neuer alter Bass

Während normale Arbeitnehmer nur am Wochenende oder vor Feiertagen ausgehen, bevorzugen professionelle Clubber das Feiern unter der Woche. Leisten können sich das aber nur junge Studenten, Künstler oder jene, die sich von einem Projekt zum anderen hangeln.

Während normale Arbeitnehmer nur am Wochenende oder vor Feiertagen ausgehen, bevorzugen professionelle Clubber das Feiern unter der Woche. Leisten können sich das aber nur junge Studenten, Künstler oder jene, die sich von einem Projekt zum anderen hangeln. Also Menschen mit Zeit, aber wenig Geld. Für diese Nachtmenschen-Gattung hat DJ Bleed, Herausgeber der Berliner Musikzeitschrift De:Bug, eine Partyreihe erfunden. Zu den Osterfeiertagen geht ab heute „Breakbeat City“ wöchentlich im Bastard an den Start. Der Eintritt liegt nicht über vier Euro, vor 23.30 Uhr ist er frei.

Bei Breakbeat City wird nur Drum’n’Bass gespielt. Für D’n’B-Fans herrschen jetzt paradiesische Verhältnisse in Berlin. Man kann fast die ganze Woche über zu D’n’B tanzen gehen: Montags in den Roten Salon zur traditionellen elektrolounge von DJ Bym, die seit Mitte der 90er Jahre erfolgreich läuft, mittwochs nun in den Bastard und donnerstags in den ebenfalls neuen Drum Club ins Acud in der Veteranenstraße. Die Drum’n’Bass-Woche rundet sich am Wochenende mit Hard:Edged im Watergate und Recycle im Icon ab.

Mitte der 90er eroberte D’n’B die deutschen Clubs. Der Bass-lastige Musikstil weckte Erwartungen an das große neue Ding nach Techno, die sich aber kommerziell gesehen nicht einlösten. Ende der 90er geriet D’n’B in kreativen Stillstand. Die Aufmerksamkeit wanderte zu 2Step und Grime, doch D’n’B verschwand nicht aus den Clubs. Der Stil etablierte sich und begeisterte weiterhin junge Clubber. Aber auch die Aktivisten der ersten Stunde, zu denen DJ Bleed zählt, blieben ihm treu.

Heute scheint der Sound eine Wiedergeburt zu erleben. Zu nichts kann man besser tanzen als zu D’n’B. Keine Clubmusik ist so dynamisch, kann so bassig hart und gleichzeitig so schwermütig sein. In diesem Sinne wünschen wir ab heute: Big up Breakbeat City!

heute ab 22 Uhr: „Breakbeat City“ DJs Metro, BassDee, Felix.K, MC Mace im Bastard@Prater, Kastanienallee 7-9, Prenzlauer Berg; Mo, 28. März, ab 23 Uhr: „elektrolounge“ DJs Kabuki, Bym im Roten Salon, Rosa-Luxemburg-Platz 2, Mitte.

Christine Lang

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