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Umstrittenes Wohnungsbauprojekt: Neuer Investor hat Gelände der Kolonie Württemberg gekauft

Das umstrittene Wohnungsbauprojekt auf dem Gelände der ehemaligen Kleingartenkolonie Württemberg nahe dem Olivaer Platz in Wilmersdorf rückt näher.

Der neue Grundstückseigentümer, die Berliner Bauwert Investment Group, hat den Kaufpreis an den Liegenschaftsfonds überwiesen und kündigt den Baubeginn für Anfang 2011 an. Man investiere rund 85 Millionen Euro, die „vollständig aus Eigenmitteln“ stammen, teilte die Firma mit. Den Kaufpreis wollte Liegenschaftsfonds-Chef Holger Lippmann am Montag nicht nennen, die Summe unterliege der Vertraulichkeit. 2007 waren mit dem damaligen Investor 9,185 Millionen Euro vereinbart worden.

An der Württembergischen Straße sind 15 Häuser mit 210 „marktüblichen“ Eigentums- und Mietwohnungen geplant. Aufgegeben wurde das ursprüngliche Konzept, Lofts mit vier Meter hohen Decken, Schwimmbad und Concierge-Service zu bauen. 60 Prozent des Areals sollen zur Grün- und Gartenanlage werden. „Ein Teil davon wird auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein“, sagt Bauwert-Gesellschafter Michael Staudinger.

Einige Kleingärtner hatten sich lange gegen die Räumung gewehrt und unter anderem argumentiert, die Investorenfirma Capricornus habe kein Geld, um zu bauen. Zunächst erzielten die Pächter auch Gerichtserfolge, in der zweiten Instanz unterlagen sie jedoch. Tatsächlich fehlten Capricornus zeitweilig die nötigen Mittel, nachdem die US-Bank Morgan Stanley als Mehrheitsgesellschafter ausgestiegen war. Die Bank habe ihr Investmentgeschäft wegen der Wirtschaftskrise gestoppt, sagt Liegenschaftsfonds-Chef Lippmann. Im Frühjahr übernahm die Bauwert die Mehrheit an der Capricornus, und die Kleingärten wurden abgerissen. CD

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