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Neuer Personalausweis: Einführung des "ePerso" verläuft problemlos

Seit Montag kann auch in Berlins Bürgerämtern nur noch der elektronische Ausweis im Chipkartenformat beantragt werden. Von der Umstellung ist jedoch nicht viel zu sehen. In den Bürgerämtern kehrt der Alltag ein.

Eine Menschenschlange teilt den Warteraum im Bürgeramt Friedrichshain-Kreuzberg in zwei Hälften. Sie bewegt sich in winzigen Schritten vorwärts, scheint aber doch nie kürzer zu werden. Doch das ist "Business as usual" für die Mitarbeiter, ein ganz normaler Tag zum Monatsanfang, versichert die Amtsleiterin Petra Möller. Die meisten kommen, um ihren Berlinpass zu verlängern, die wenigsten wegen des neuen Ausweises. Gerade mal acht Anträge wurden an diesem Montagvormittag bearbeitet. "Wir hatten mit mehr gerechnet, aber es ist ja auch noch früh am Tag", sagt Möller.

Auch der befürchtete Andrang auf den alten Personalausweis sei Ende Oktober weitgehend ausgeblieben. Ein paar Anträge mehr als sonst habe es zwar schon gegeben. Doch nichts lasse darauf schließen, dass die Bürger den "ePerso" grundsätzlich ablehnten.

Befürchtungen gab es vor der Einführung des elektronischen Ausweises viele, auch von Seiten der Mitarbeiter im Bürgeramt. "Vor allem, weil wir ja über das Wochenende keine Probephase hatten", so Möller. Am vergangenen Freitag hatten die Bürgerämter schon um 10 Uhr die Nummernausgabe gestoppt, um anschließend das neue System zu installieren. Dann hieß es abwarten - und hoffen, "dass am Montag alles steht". Die Plastikkarte enthält erstmals einen Chip, der die Ausweisdaten elektronisch speichert. Freiwillig können auch Fingerabdrücke auf dem Chip abgelegt werden. Das bringt einige Neuerungen im Ablauf bei der Behörde mit sich. Nachdem bisher aber alles reibungslos funktioniere, sei "den Kollegen die Angst schon genommen" worden, sagte die Amtsleiterin.

Andernorts verlief die Umstellung in den Behörden nicht ganz so problemlos. Startschwierigkeiten gab es zum Beispiel in Kiel. "Wir hatten die ersten eineinhalb Stunden Anlaufprobleme und konnten keinen Antrag per System ausfüllen", hieß es beim Einwohnermeldeamt. Danach habe es nur noch kleinere technische Schwierigkeiten mit dem Programm gegeben. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte vor dem Start eingeräumt, dass es möglicherweise Anlaufprobleme geben werde. Die rund 20 000 Mitarbeiter der zuständigen Behörden seien aber mit großem Aufwand geschult worden. Es sei alles mögliche für die Vorbereitung getan worden.

An der Ausweisausgabe im Bürgeramt Friedrichshain-Kreuzberg warten an diesem Vormittag eine Handvoll Leute auf ihren neuen Personalausweis. Allerdings erhalten sie noch das eingeschweißte Papierdokument, denn den Antrag haben sie schon vor Wochen gestellt. Nicht, weil ihnen der neue Ausweis nicht gefällt, sondern einfach weil es an der Zeit war. (mit dpa)

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