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Alexa Eröffnung

© ddp

Neues Einkaufszentrum: Alexa-Eröffnung mit Tamtam und Tumulten

Ab heute hat das Alexa für die Kunden geöffnet. Die ersten kamen bereits um Mitternacht und sorgten für einen Polizeieinsatz. Zu den Eröffnungsfeierlichkeiten gestern Abend schaute auch Klaus Wowereit schon mal vorbei.

Die offizielle Eröffnung erfolgte bereits gestern Abend. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) kam mit 2000 geladenen Gästen zum ersten Rundgang ins neue Shoppingcenter "Alexa". Seit heute Morgen ist das Einkaufszentrum auch für Besucher zugänglich, das rund 180 Läden sowie Restaurants und Erlebniswelten bietet.

Tumulte zur Eröffnung

In der Nacht öffnete mit dem Media Markt das erste Geschäft des neuen Einkaufszentrums für die Käufer. Dabei spielten sich tumultartige Szenen ab. Rund 5000 Menschen stürmten nach Polizeiangaben um Mitternacht den Eingang, um als erstes die versprochenen Schnäppchen zu ergattern. Einige Kunden sowie Mitarbeiter einer privaten Wachfirma wurden leicht verletzt, eine Glastür eingedrückt.

Etwa 100 Beamte waren im Einsatz, um den Kundenstrom in halbwegs geregelte Bahnen zu lenken. Nach eineinhalb Stunden habe sich das Management des Ladens, der sich über mehrere Etagen zieht, entschieden, die Türen wieder zu schließen, sagte ein Polizeisprecher.

Kritik an den Eröffnungsvorbereitungen übte der Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Bodo Pfalzgraf. "Die

Organisation von Geschäftseröffnungen ist nun wirklich nicht Sache der Polizei. Für solchen Unsinn fehlt uns schlicht das Personal." Es müsse geprüft werden, ob der Elektronikfachmarkt genug eigenes Sicherheitspersonal bereitgestellt hatte, forderte Pfalzgraf.

Anfängliche Skepsis beim Bürgermeister

Nein, "Liebe auf den ersten Blick" sei es nicht gewesen, bekannte Berlins Regierungschef bei den Eröffnungsfeierlichkeiten. Doch hinter der Fassade des rosa Betonriesens am Alexanderplatz zeigte sich Klaus Wowereit dann doch beeindruckt vom Innenleben des Einkaufszentrums. "Das Center hat ein einmaliges Konzept und wird ein Glanzpunkt im Einzelhandels- und Entertainmentbereich der Stadt", sagte er. Vor allem freute er sich, dass portugiesische und französische Investoren hier 300 Millionen Euro investiert haben. "Das zeigt ihr Vertrauen in die Zukunft Berlins."

Dass sich der Vertrauensvorschuss auszahlt, davon zeigte sich Centermanager Oliver Hanna schon am Vorabend der Eröffnung überzeugt. 175 Geschäfte sind vergeben, zehn sind noch zu haben. Nach der Zahl der Läden sei Alexa "das größte Einkaufszentrum der Stadt" und liege sogar vor den eigentlich größeren Gropiuspassagen, sagte Hanna. Er ist sicher, dass sich auch die leeren Schaufenster in dem Neubau zwischen Alexanderplatz und Jannowitzbrücke sehr bald füllen. Neun Millionen Besucher jährlich werden erwartet.

Das Design soll an die glanzvollen 20er Jahre anknüpfen

Die rosa Fassade war während der Bauzeit auf geteilte Meinungen gestoßen. Innen haben die Architekten auf drei Etagen ihr Versprechen eingelöst, mit Art-Déco-Designelementen an die 20er Jahre und damit an die glanzvollen Zeiten des Alex zu erinnern. Auffällig ist das goldene, abstrakt geformte Vordach am Haupteingang, das sich innen im Foyer fortsetzt. Aus Stahl und Glas gebaute Geländer und Brücken zwischen den Etagen sind mit Ornamenten verziert. Der Bodenbelag wurde an vielen Stellen mit bunten Mustern aufgelockert. Riesige Wandbilder zeigen stilisierte Menschen, wie sie in den 20er Jahren am Alex unterwegs gewesen sein könnten.

"Uns ist die Atmosphäre wichtig, um die Aufenthaltsdauer zu erhöhen", sagt Oliver Hanna. "Man kann hier einen halben Tag verbringen." In der zweiten Etage wurden 15 Restaurants ringförmig angeordnet; die Tische in der Mitte dienen den Gästen aller Lokale. Als Besonderheiten gelten die Modelleisenbahn-Erlebniswelt "Loxx" und die 6000 Quadratmeter große "Kindercity" mit Lern- und Spielangeboten.

Noch sind nicht alle Ideen umgesetzt

Insgesamt sind im Center rund 1000 Arbeitsplätze entstanden. Die Bauherren Sonae Sierra aus Portugal und Foncière Euris aus Frankreich investierten rund 290 Millionen Euro. Außerdem kauften sie Teile der benachbarten S-Bahn-Bögen – dort sollen bald Cafés und Restaurants einziehen. In Tiefgaragen gibt es 1600 Parkplätze. Neben dem Haupteingang könnte auch noch ein 150-Meter-Hochhaus für Büros oder ein Hotel gebaut werden. "Zurzeit verhandeln wir mit zwei Investoren aus Europa", sagte ein Immobilienexperte von Sonae Sierra; bis zum Jahresende könne voraussichtlich ein Vertrag geschlossen werden. (Tsp mit ddp)

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