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Quereinsteiger und Studienräte sollen durch das neue Programm besser auf die Praxis an Berliner Schulen vorbereitet werden.

© dpa

Neues Fortbildungsprogramm: Berliner Lehrer müssen auf die Schulbank

Weil es an Berliner Schulen immer mehr Quereinsteiger mit wenig bis gar keiner Praxis-Erfahrung gibt, reagiert die Bildungsverwaltung nun mit einem Fortbildungsprogramm.

An den Berliner Schulen unterrichten zunehmend Lehrer, die noch wenig oder keine Erfahrung mit den Schülern haben, vor denen sie bald stehen: Es gibt mehr und mehr Quereinsteiger, und an den Grundschulen werden Studienräte eingesetzt, die eigentlich für die Arbeit an Oberschulen ausgebildet wurden. Die Bildungsverwaltung unter Senatorin Sandra Scheeres (SPD) will diese Kräfte mit einem neuen Fortbildungsprogramm auf ihre Aufgaben vorbereiten und räumt dafür auch Entlastungsstunden ein. Im neuen Schuljahr handelt es sich bei fast jedem dritten neuen Lehrer (29 Prozent) um einen Pädagogen ohne volle Lehrerausbildung. Im vergangenen Schuljahr waren nach Angaben der Bildungsverwaltung 20 Prozent der Neueinstellungen Quereinsteiger, und an den Grundschulen waren 28 Prozent der Neuen Studienräte – rund 300 Personen.

In den ersten Schuljahren wird die Basis für den Lernerfolg gelegt

Dass dies ein Problem sein könnte, darauf haben Bildungsexperten und Eltern schon oft hingewiesen. Denn in den ersten Schuljahren wird die Basis für den Lernerfolg gelegt, und auf jüngere Kinder müssen Lehrer anders eingehen als auf Teenager.

Deshalb sollen die Studienräte nun also dazulernen.

Die Grundschulen bekommen zwei Stunden zusätzlich angerechnet, damit andere Lehrer Zeit haben, die neuen Kollegen zu unterstützen und sie mit den Besonderheiten der Grundschule vertraut zu machen. In neu konzipierten Kursen können die Studienräte unter anderem lernen, wie man Rechenschwäche vorbeugt, worauf es beim Erwerb der Schriftsprache ankommt, wie man Regeln und Rituale einführt und welche Lernformen sich für Grundschüler eignen.

Quereinsteiger werden schon seit einiger Zeit besser unterstützt. Sie bekommen gleich zu Beginn ihrer Tätigkeit eine fachliche pädagogische Begleitung und ihre Unterrichtsverpflichtung reduziert sich um fünf Stunden. In der Zeit können sie Fachseminare besuchen und bei anderen Lehrern hospitieren.

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