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Berlin: Neues Rezept für Schöneberger Linse

Hotels mit Tagungszentrum zwischen Südring und Sachsendamm geplant

Die Verkehrsanbindung der sogenannten Schöneberger Linse könnte nicht besser sein, aber bisher fährt man eher daran vorbei als hinein. „Einen unterschätzten Bereich der Stadt“ nennt Baustaatssekretärin Hella Dunger-Löper (SPD) das Gebiet zwischen Ringbahn und Sachsendamm – und umschreibt damit freundlich die leicht verrumpelte Melange aus Brach- und Gewerbeflächen, auf der zurzeit die Teske-Oberschule samt Sportplatz, der Recyclinghof der BSR, ein Vattenfall-Gebäude und einige Wohnhäuser die urbanen Höhepunkte sind. Noch.

Am Donnerstag präsentierten Stadtentwicklungsverwaltung, Bezirksamt und Planer ihr Konzept für die 59 Hektar beiderseits des Tempelhofer Weges, der übrigens dank neuer Bäume und breiterer Gehwege ebenfalls einladender werden soll. Der am Bahnhof Schöneberg gelegene Westzipfel der Linse soll für Büros und Dienstleistungen genutzt und durch ein höheres Gebäude optisch abgeschlossen werden. Gegenüber ist ein Stadtplatz mit einem schlanken Solitärgebäude geplant. Die denkmalgeschützte Teske- Schule und der Sportplatz nebenan bleiben erhalten. Entlang des Sachsendamms bis zur Gotenstraße bleiben die Wohngebäude bestehen; „Nachverdichtungspotenziale“ sollen später geklärt werden. Direkt nördlich davon sollen Gewerbehöfe, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe durch eine Erschließungsstraße entlang des S-Bahn-Ringes besser angebunden werden als bisher.

Größere Veränderungen stehen dem östlichen Bereich zwischen Gotenstraße und Südkreuz bevor: Zwischen einer ebenfalls neuen Erschließungsstraße entlang des Bahndamms und dem Tempelhofer Weg soll ein Tagungszentrum mit Hotel entstehen. Ein weiteres, mit 60 bis 80 Meter Höhe ebenfalls besonders markantes Hotel soll die Linse nach Osten abschließen – und zugleich ein Blickfang für Reisende am Südkreuz sein.

Die gute Anbindung vor allem Richtung Flughafen Schönefeld rechtfertigt nach Meinung der Planer das Vorhaben; laut Baustadtrat Bernd Krömer (CDU) gibt es bereits erste Interessenten aus der Hotelbranche. Bis die von drei Planungsbüros und Immobilienexperten in einem „Werkstattverfahren“ entwickelten Pläne realisiert sind, werden allerdings noch einige Jahre vergehen. Stefan Jacobs

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