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Berlin: Neuköllner Großkino: "Karli" stürzt sich in den Kampf der Multiplexe

Neun Säle auf drei Geschossen, computergesteuerte Projektoren, ein modernes Tonsystem - mit dem "Karli" wird in etwa einem Monat im neuen Einkaufszentrum Forum Neukölln an der Karl-Marx-Straße das vierte Großkino des Bezirks eröffnen. Am 2.

Neun Säle auf drei Geschossen, computergesteuerte Projektoren, ein modernes Tonsystem - mit dem "Karli" wird in etwa einem Monat im neuen Einkaufszentrum Forum Neukölln an der Karl-Marx-Straße das vierte Großkino des Bezirks eröffnen. Am 2. September macht der Berliner Kinobetreiber "Kinoverwaltung" damit sein fünftes Haus in der Stadt auf. Er springt im derzeit noch im Bau befindlichen Forum Neukölln für das Unternehmen UCI ein, das vor kurzem aus dem Mietvertrag ausgestiegen war. Kein risikoloses Unterfangen. Nach Auffassung von Experten ist die Nachfrage nach neuen Multiplex-Kinos befriedigt.

"Wir haben hier in Neukölln ein relativ großes Einzugsgebiet", sagte gestern "Kinoverwaltungs"-Geschäftsführer Günther Mertins. 70 000 Menschen lebten im unmittelbaren Einzugsgebiet. "Ich glaube, dass es funktioniert", trotz der nahen Konkurrenz, dem Rollberg- und dem Passage-Kino, sagte Mertins. Auch im Karli laufen derzeit noch Arbeiten, die Projektoren, Kinosessel und Leinwände müssen noch eingebaut werden. Große Publikumsrenner sollen zukünftig laufen, "Popcorn-Filme". Zudem sollen ein spezielles Programm für Kinder und Senioren angeboten und eventuell auch Filme in türkischer Sprache gezeigt werden. 2550 Plätze gibt es, dazu kommen Bier- und Cocktailbar. Jeder Kinosaal ist für Behinderte zugänglich. Der "Kinoverwaltung" unterstehen das Adria-Kino, das Cinema, das Kino-Center-Spandau und der Titania-Palast. Angeschlossen ist der "Central Filmvertrieb".

UCI begründet seinen Rückzug offiziell mit baulichen Verzögerungen im Forum-Neukölln. Das Unternehmen ist mit den Gropius-Passagen bereits im Bezirk präsent, betreibt drei weitere Großkinos in der Stadt und will sich nach Angaben seines Sprechers Georg Welles "nicht weiter engagieren". Zurzeit gibt es in der Stadt zwölf Multiplex-Kinos. Von geplanten Projekten am Zoologischen Garten und in Tempelhof haben sich in den vergangenen Monaten Kinobetreiber zurückgezogen. "Auf dem Markt in Berlin ist das Ende der Fahnenstange deutlich erreicht", sagt der Sprecher der Hamburger Cinemaxx AG, Arne Schmidt.

Mit der Premiere des US-Kassenschlagers "Scary-Movie" wird das Kino gegenüber des Neuköllner Rathauses am 2. September in Betrieb genommen. Die Kopie soll in allen neun Sälen gleichzeitig laufen, die neueste Technik im Vorführraum macht das möglich. Voraussichtlich kommt die Hauptdarstellerin Shannon Elizabeth. Anfang September eröffnet auch das Einkaufszentrum Forum-Neukölln. Auf 29 000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche machen unter anderem Wörl, Douglas, Görtz und Pro-Markt neue Filialen auf. Die Flächen sind zu 97 Prozent vermietet, heißt es von einem der Bauherren, der Kaphag AG. In den Neubau an der Karl-Marx-Straße flossen Investitionen von 250 Millionen Mark.

tob

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