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Freund klarer Worte: Neuköllns Bürgermeister Buschkowsky (SPD).

© dpa

Neuköllns Bürgermeister: Buschkowsky will nur noch die Hälfte des Kindergeldes auszahlen

Es ist ihm ernst: Erneut hat Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky sich dafür stark gemacht, die Summe des ausgezahlten Kindergeldes zu halbieren. Bereits am vergangenen Wochenende hatte er diesen Vorschlag im Tagesspiegel-Interview geäußert.

Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) hat sich wiederholt für eine radikale Reform der Kindergeldzahlung ausgesprochen. "Ich sage: Nur noch die Hälfte des Kindergeldes an die Eltern bar auszahlen", sagte Buschkowsky in einem am Mittwoch vorab veröffentlichtem Interview des Nachrichtenmagazins "Stern". Die andere Hälfte will der Kommunalpolitiker nutzen, um die Chancen von Kindern aus bildungsfernen Familien zu erhöhen." Aus den restlichen 17 Milliarden Euro machen wir Krippen, Kindergärten, Ganztagsschulen, kleinere Klassen, Mittagessen, kostenlose Schulbücher, Sprachunterricht, Sport, Musik."

Sein Anliegen hatte Buschkowsky, Freund klarer Worte, in ähnlicher Form bereits am Wochenende in einem Interview mit dem Tagesspiegel geäußert: "Wir wenden pro Jahr 35 Milliarden Euro für Kindergeld auf.

Ich schlage vor, nur noch die Hälfte davon bar auszuzahlen und die andere Hälfte zwingend in die Welt der Kinder, zum Beispiel in Kitas, Schulen, Lehrer, Essen zu stecken. Das wären jedes Jahr 17 Milliarden Euro zusätzliche Bildungsinvestitionen."

Buschkowsky plädierte zudem für eine Kita-Pflicht. Nur auf diese Weise ließen sich Jungs aus "fundamentalistischen Migrantenfamilien" integrieren. "Wir müssen dem 'Ey-hast-du-Problem' den Nachwuchs abschneiden", führte der SPD-Politiker an. "Das erreichen wir nur mit Vorschulerziehung und Ganztagsschulen."

Im Moment sei zu beobachten, "dass der Rückmarsch ins Mittelalter weiter fortschreitet", sagte Buschkowsky. Es gebe zunehmend Eltern, die Probleme mit dem Biologieunterricht hätten, Kinder mit katastrophalen Sprachschwierigkeiten, Kinder, die sich dem Unterricht verweigerten und Mädchen, die keinem Jungen die Hand geben würden. Die Lehrer schätzten den Anteil dieses Milieus auf 20 bis 30 Prozent. Und er werde nicht kleiner, sondern größer, gab der SPD-Politiker zu bedenken. Tsp/dpa

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