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Berlin: Neunjährige starb an Schweinegrippe Infizierte Freundin

des Kindes wieder gesund

Prenzlau/Berlin - Ein neunjähriges Mädchen aus Schwedt (Uckermark) ist an der Schweinegrippe gestorben. Das Kind sei bereits am Donnerstag in der Berliner Charité der Krankheit erlegen, sagte die Amtsärztin im Landkreis Uckermark, Michaela Hofmann, am Montag in Prenzlau und bestätigte damit einen Vorabbericht der „Märkischen Oderzeitung“. Das Mädchen habe keine Vorerkrankungen gehabt.

Laut dem Bericht wurde das Mädchen am Montag vor einer Woche mit hohem Fieber und Atemproblemen ins Klinikum Uckermark in Schwedt gebracht. Aufgrund der Schwere der Erkrankung sei das inzwischen schon fast bewusstlose Kind in der Nacht zu Dienstag in die Charité nach Berlin verlegt worden. Dort starb die Neunjährige am Donnerstag. Eine gleichaltrige Freundin des Mädchens, die ebenfalls mit dem Virus infiziert war, sei hingegen wieder wohlauf und konnte entlassen werden.

Eine Sprecherin der Charité sagte am Montag, das Mädchen sei bereits mit hohem Fieber und Krampfanfällen in die Berliner Klinik gebracht worden. Daraufhin sei es zu Kreislaufkomplikationen und einer Entzündung im Gehirn gekommen. Letztlich sei das Kind an einer Thrombose im Hirn gestorben. Der Verlauf der Krankheit sei „extrem“ gewesen, sagte die Sprecherin. „So etwas haben unsere Mediziner noch nicht gesehen.“

Nach Angaben des Referatsleiters für Infektionsschutz im Brandenburger Gesundheitsministerium, Ulrich Widders, ist der Todesfall der erste im Zusammenhang mit der Schweinegrippe in Brandenburg seit Oktober 2010. Aktuell seien 210 Fälle von Erkrankungen mit dem H1N1-Virus bekannt. Während der bundesweiten Schweinegrippe-Pandemie seien in Brandenburg von April 2009 bis Februar 2010 sieben Menschen der Krankheit zum Opfer gefallen.

Vor einer Woche hatte der Präsident des Kinder- und Jugendärzteverbands, Wolfram Hartmann, den seiner Ansicht nach zu laxen Umgang mit der Schweinegrippe beklagt. Er riet, alle Kinder gegen den Grippeerreger zu impfen. „Die Zahl der stationär behandelten Kinder ist in ganz Europa sehr hoch.“ Verlässliche Zahlen zu Infektionen und Todesfällen gibt es für Deutschland nicht, da die Schweinegrippe nicht länger meldepflichtig ist. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt die Immunisierung vor allem Schwangeren, chronisch Kranken, älteren Menschen und medizinischem Personal. dapd

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