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Berlin: Neuwahlen: PDS: Dank Gysi leicht überbewertet?

Die PDS ist sich sicher, dass sie bei der Berlinwahl ein Ergebnis von "20 plus x" holen wird. Das sagte Fraktionschef Harald Wolf als Reaktion auf die im Tagesspiegel veröffentlichte Umfrage von Infratest / dimap.

Die PDS ist sich sicher, dass sie bei der Berlinwahl ein Ergebnis von "20 plus x" holen wird. Das sagte Fraktionschef Harald Wolf als Reaktion auf die im Tagesspiegel veröffentlichte Umfrage von Infratest / dimap. Das Ergebnis sei "sehr zufriedenstellend". Gäbe es am Sonntag Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus, würde die PDS 22 Prozent der Stimmen bekommen (1999: 17,7 Prozent). Wolf wies darauf hin, dass der "Tabubruch mit der PDS" weder der SPD noch der PDS geschadet habe. Dass 30 Prozent der Grünen-Anhänger für Gregor Gysi als Regierenden Bürgermeister stimmen würden, zeige den "Sympathiewert" für den PDS-Politiker. Wolf schloss aber nicht aus, dass der "Gysi-Effekt" zu einer "leichten Überbewertung" geführt haben könnte.

Zum Thema Online Spezial: Machtwechsel in Berlin Die frühere Grünen-Vorsitzende und heutige Verbraucherschutzministerin Renate Künast will in Berlin eine rot-grüne Koalition ohne die PDS. Eine solche Koalition auf Landesebene wäre "eine brillante Ergänzung" zum Bündnis von SPD und Grünen auf Bundesebene. Landesvorstandssprecherin Regina Michalik sagte, das beweise auch die Umfrage. 18 Prozent sprechen sich mehrheitlich für eine rot-grüne Regierung in Berlin aus. Selbst wenn 30 Prozent der Grünen-Anhänger für Gysi stimmen würden, "sind 70 Prozent dagegen". Außerdem habe zum Zeitpunkt der Umfrage Sibyll Klotz als potenzielle Grünen-Spitzenkandidatin noch nicht festgestanden. Gysi werde seine "One-Man-Show" auf Dauer nicht durchhalten. Er müsse sich jetzt auch einmal zu Sachthemen äußern.

CDU-Generalsekretär Ingo Schmitt wies darauf hin, dass die CDU laut Umfrage immer noch die stärkste politische Kraft in Berlin ist. "Auf den 30 Prozent werden wir aufbauen". Dass dem CDU-Spitzenkandidaten Frank Steffel nur 21 Prozent der Befragten zutrauen, als Regierender Bürgermeister die Probleme der Stadt zu lösen, irritiert den Generalsekretär nicht. "Angesichts der Tatsache, dass Steffel erst vor wenigen Tagen nominiert wurde, ist das ein hervorragender Wert". Schmitt rechnet damit, dass die Zusammenarbeit der SPD mit der PDS sich letztlich doch im Wahlergebnis niederschlagen wird, auch wenn die aktuelle Umfrage keinen Stimmungsumschwung zugunsten der CDU erkennen lässt. Viele wollten noch nicht wahrhaben, worauf sich die Sozialdemokraten eingelassen hätten.

SPD-Landeschef Peter Strieder zeigte sich am Freitag angetan von den neuen Zahlen. Insbesondere der positive Wert für Klaus Wowereit zeige, dass die Berliner jenem schon nach kurzer Amtszeit zutrauten, die Geschäfte des Regierenden Bürgermeisters zu führen. "Die Berliner sagen, der kann das", freute sich Strieder.

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