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Berlin: Nicht mehr Polizei, aber bürgernäher

Mehr Polizei auf Straßen und Plätzen? Das hat, so der Kriminologe Thomas Feltes, paradoxe Folgen: Einerseits würde die Polizei das tun, was viele Bürger fordern.

Mehr Polizei auf Straßen und Plätzen? Das hat, so der Kriminologe Thomas Feltes, paradoxe Folgen: Einerseits würde die Polizei das tun, was viele Bürger fordern. Andererseits würden sich die Bürger fragen, warum Polizei plötzlich so präsent ist – und bestimmte Orte für unsicher halten. Feltes bestreitet, dass die These zutrifft: Mehr Polizei – weniger Verbrechen. Fast immer sei der Täter weg, wenn die Polizei komme, viel wichtiger und effektiver sei eine „ortsnahe Polizei“, die in den Kiezen präsent ist, „wo die Beamten ihre Pappenheimer kennen“, sagt der Kriminologe. Wichtiger als Reaktions - und Eintreffzeiten sei die Verlässlichkeit der Polizei. Deren Bürgernähe müsse sich zum Beispiel bei den vielen Hilfseinsätzen zeigen. Für die Berliner Polizei hatte der Kriminologe aus Bochum gute Worte übrig – wie für die deutsche Polizei überhaupt. Dass er indes an „mehr Polizei“ nicht glaubt, hängt mit den Kosten zusammen. Um auf Dauer einen Polizisten mehr auf die Straße zu bringen, seien 15 bis 16 neue Planstellen notwendig. Die Folgen für den Berliner Etat kann man sich ausrechnen. wvb.

Thomas Feltes,

60, lehrt als Professor an der Ruhr-Universität Bochum Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft und schreibt über moderne Polizeiarbeit.

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