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Berlin: Nicht von Pappe

Bald zwei Jahre ist es her, dass er sich aus der Politik verabschiedet hat. Aber immer noch gibt es Menschen, die Peter Strieder vermissen.

Bald zwei Jahre ist es her, dass er sich aus der Politik verabschiedet hat. Aber immer noch gibt es Menschen, die Peter Strieder vermissen. Nein, nicht so sehr in seiner eigenen Partei. Die SPD hat sich arrangiert mit dem Abgang des Polit-Stars, der über die Tempodrom-Affäre stolperte. Die größte Sehnsucht hat die Opposition. An niemandem kann sie sich so schön reiben wie am einstigen Lieblingsgegner. Da ja in sieben Monaten gewählt wird, versuchen CDU, Grüne und FDP, Strieder nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. So holten sie auch gestern wieder die Tempodrom-Keule raus und prangerten zum 128. Mal an, wie sehr sich Strieder für den Kulturbau einsetzte. Aber der, den sie da vorführen, ist längst in die Privatwirtschaft entschwunden. So gehen die Schläge ins Leere. Vielleicht kann der Fachhandel das Dilemma lösen. Zum Beispiel die Firma Paperdouble. Die hat sich auf Pappkameraden spezialisiert. „Ideal für alle, die immer beieinander sein möchten“, wirbt das Unternehmen für seine Figuren – schöner könnte man das Verhältnis der Opposition zu Strieder kaum beschreiben. 85 Euro kostet ein Pappkamerad. So viel sollte CDU, FDP und Grünen der Wahlkampf wert sein.

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