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Berlin: Noch kein Lebenszeichen aus Ungarn

Interpol fahndet nach vermisstem Berliner Paar

Thomas V. wählt die Handynummer seiner Eltern jeden Tag. Doch immer wieder ertönt die Mailboxansage „Der Teilnehmer ist nicht erreichbar“. Seit dem 26. Juli fehlt jede Spur von Laszlo (69) und Hannelore (59) M. aus Lichterfelde. Sie hatten sich zuletzt in ihrem Haus in Györ (Ungarn) aufgehalten. Nun ermittelt die Mordkommission und schließt ein Tötungsdelikt nicht aus.

Wie berichtet, war Hannelore M. am 21. Juli mit ihrem BMW nach Ungarn gereist, um dort im gemeinsamen Haus ihren Ehemann zu treffen. Thomas V. erzählt, dass sein Stiefvater Laszlo M. – seitdem er Rentner ist – fast das ganze Jahr über in Györ nahe der österreichischen und der slowakischen Grenze lebt. „Meine Mutter hingegen pendelt öfter zwischen Berlin und Ungarn.“ Doch weil Laszlo M. schwer herzkrank ist und einen Schrittmacher trägt, sei es dem Paar zu anstrengend geworden, das 3500 Quadratmeter große Grundstück zu bewirtschaften. Deshalb hätten sich die beiden entschlossen, das Haus zu verkaufen. „Sie wollten danach in die Nähe meiner Familie nach Teltow in ein kleines Haus ziehen“, berichtet der Sohn. 40 000 Euro in bar haben sie nach den Ermittlungen der Kripo am 25. Juli von dem Käufer erhalten. „Sie haben mir gesagt, dass sie am 28. Juli in Berlin zurück sein wollen“, sagt Thomas V. Dem ungarischen Hauskäufer hätten sie erzählt, dass sie mit ihrem blauen Audi 80 (B- DX 4181) noch für einige Wochen in den Urlaub wollten.

Doch seit dem letzten Telefonat mit ihrem Sohn sind die Eltern nicht mehr zu erreichen. Deshalb hat Thomas V. bereits wenige Tage nach dem Gespräch eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgegeben. Auch Interpol wurde inzwischen eingeschaltet. „Mittlerweile ist meine jüngste Tochter eingeschult worden, und meine Mutter, die unbedingt dabei sein wollte, konnte das nicht miterleben“, sagt Thomas V. Auch die Nachbarn in der Lichterfelder Siedlung, wo die M.s wohnen, sind geschockt. „Wir müssen wohl mit allem rechnen“, sagt eine Nachbarin. Hinweise unter Telefon 4664 911 601.

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