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Berlin: Noch zu retten?

Von Bernd Matthies Der Mensch ist bekanntlich das einzige Lebewesen, das seine Nahrung würzt. Einmal hat er dabei übertrieben – und die Currywurst erfunden.

Von Bernd Matthies

Der Mensch ist bekanntlich das einzige Lebewesen, das seine Nahrung würzt. Einmal hat er dabei übertrieben – und die Currywurst erfunden. Ein Heiligtum! Über der Frage „Mit Darm oder ohne?“ zerbrechen Familien, der Kanzler schmeichelt dem Wähler mit der irrsinnigen Behauptung, er kenne alle Berliner Wurstbuden, und Wolfram Siebeck hat Ärger, weil er in der SFB-Abendschau eben jene Currywurst beleidigt hat. Würden ihn die Wurstmaxen fritieren und mit Ketchup bekleckert aus der Stadt jagen?

Schlimmer: Sie feiern ein Fest. „Rettet die Berliner Currywurst!“ lautet das Motto, das entgegen aller Wahrscheinlichkeit suggeriert, dass es da was zu retten gebe. Auf jeden Fall wird der Adenauerplatz am Freitag von der dicksten Fettwolke der Republik verhüllt, und das ist ja was in einer Stadt, die immerzu Rekorde anstrebt und selten einen erreicht. Ohne Siebeck wäre niemand auch nur auf die Idee gekommen, sie so demonstrativ zu retten. Das Muster sollte Schule machen: Beleidigen wir hier an dieser Stelle einfach mal den Döner. Fettiges Fast-Food mit Alibisalat und Einheitsgeschmack!

So, nun ist es raus. Wann steigt das Fest zur Rettung des Berliner Döners ?

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