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Norovirus: Magen-Darm-Epidemie erreicht in Berlin Höchststand

Zwei Tage Übelkeit, Erbrechen und Durchfall: wer das erlebt, hat sich womöglich mit dem Norovirus infiziert. In diesem Winter gab es in Berlin so viele Fälle wie noch nie. Gefährlich wird es für Kinder und Ältere.

Eine besonders heftige Magen-Darm-Infektion, ausgelöst von Noroviren, ist in Berlin auf dem Vormarsch. In der Hauptstadt wurden 2008 Fälle registriert, im Vorjahr wurden im gleichen Zeitraum 1249 Erkrankte gezählt. Landesweit registrierte das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) rund 133.200 Erkrankungsfälle, so viele wie noch nie seit dem Beginn der Meldepflicht im Jahr 2001. Zur Steigerung der Zahlen kann auch eine erhöhte Aufmerksamkeit und verstärkte Diagnostik beigetragen haben.

Noroviren sind weltweit verbreitet und für einen Großteil der ansteckenden Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern und Erwachsenen verantwortlich. Sie verursachen häufig einen hochansteckenden Brechdurchfall. Für die meisten Menschen ist "das große Kotzen" zwar sehr unangenehm, aber relativ ungefährlich. Für Kleinkinder, chronisch Geschwächte und ältere Menschen kann der hohe Flüssigkeitsverlust jedoch gefährlich werden. In diesem Winter wurden dem RKI bereits 26 Todesfälle übermittelt, bei denen Noroviren eine Rolle spielten. Betroffen waren vor allem sehr alte Menschen.

Verstärkte Hygiene hilft gegen Ansteckung

Norovirus-Erkrankungen treten das ganze Jahr über auf, kommen in den Herbst- und Wintermonaten aber besonders häufig vor. Insbesondere in Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeeinrichtungen kann ein Ausbruch der Epidemie ein erhebliches Ausmaß erreichen. Dort wird die Isolierung von Patienten in einem Zimmer mit eigenem WC empfohlen. Ein Medikament gegen Noroviren gibt es nicht. Allerdings können auch in Privathaushalten Hygienemaßnahmen wie Händewaschen das Infektionsrisiko deutlich senken. Ansteckend ist vor allem Erbrochenes. (ho/ml/dpa)

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