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Route durch Viertel mit vielen Ausländern: NPD-Demo in Wedding

Die NPD demonstriert am Sonnabend in Wedding.

Die Rechtsextremen haben sich mit der Polizei auf die Route SBahnhof Bornholmer Straße bis Louise-Schroeder-Platz und zurück geeinigt. Die Partei wollte zunächst am Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September durch die Skalitzer Straße in Kreuzberg vorbei an Moscheen ziehen – unter dem Motto „Keine islamistischen Zentren – weg damit“. Da in Kreuzberg Auseinandersetzungen mit Türken befürchtet wurden, lehnte die Polizei die Pläne ab. Dann verschob die NPD ihre Demo um zwei Wochen – um den Aufwind des erwarteten Wahlerfolgs in Sachsen zu nutzen.

Wie NPD-Sprecher Klaus Beier sagte, soll der sächsische NPD-Chef Holger Apfel auf einer Zwischenkundgebung auf dem Louise-Schroeder-Platz sprechen. Die Polizei hält knapp 1000 Teilnehmer für realistisch, die NPD erwartet nach der Sachsenwahl mehr als 1000. Die etwa fünf Kilometer lange Demonstrationsstrecke verläuft durch den so genannten Soldiner Kiez, ein Viertel mit vielen Ausländern. Wie es bei der Polizei hieß, sind die Weddinger Türken jedoch „weniger politisiert“ als die in Kreuzberg.

Die Polizei will am Sonnabend 1000 Beamte einsetzen, um linke und rechte Demonstranten auseinanderzuhalten. Wie es hieß, sei die Osloer Straße „groß, breit und gut zu überwachen“. Am 1. Mai hatte es bei der NPD-Demo schwere Krawalle zwischen Linken und Rechten gegeben, der Marsch war von der Polizei dann abgebrochen worden.

Geführt wird der Wedding-Einsatz vom Leiter der Direktion 1, Klaus Keese. Der Bundesgrenzschutz wird die An- und Abfahrt der Rechtsextremisten am SBahnhof Bornholmer Straße überwachen. Die linke Szene kündigte Proteste an der Strecke an. Auch soll um 10 Uhr eine Gegen-Demo am Bahnhof Friedrichstraße Richtung Wedding beginnen. Die Osloer Straße dürfte während der Demo für Autos gesperrt werden, auch die Straßenbahn soll nicht fahren. 

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