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Berlin: NPD demonstriert am 11.September Am Jahrestag der Anschläge will die rechtsextreme Partei gegen „Islamistische Zentren“ protestieren

Am dritten Jahrestag der Terroranschläge vom 11.September in den USA will die NPD in der Berliner Innenstadt demonstrieren.

Am dritten Jahrestag der Terroranschläge vom 11.September in den USA will die NPD in der Berliner Innenstadt demonstrieren. Das Motto lautet „Keine islamistischen Zentren – weg damit“. Die rechtsextremistische Partei hat nach Tagesspiegel-Informationen eine Demonstrationsroute vom Bahnhof Friedrichstraße durch die Einkaufsmeile bis zum Mehringplatz in Kreuzberg angemeldet, die NPD rechnet mit 1000 Teilnehmern.

Die Polizei ist darüber besorgt, sie befürchtet nicht nur gewalttätige Auseinandersetzungen der NPD-Aktivisten mit der linken Szene, sondern auch mit militanten Ausländern. Mit Schrecken denkt die Polizeiführung an den 1. Mai diesen Jahres zurück, als eine NPD-Demo nach massiven Angriffen militanter Linker abgebrochen werden musste.

Verschärft wird die Situation am 11.September, weil zeitgleich der so genannte Jesus-Tag in Berlin stattfinden soll, mit mehreren zehntausend Teilnehmern. Die Christen wollen nach der Eröffnungsveranstaltung am Brandenburger Tor ebenfalls durch Berlin-Mitte ziehen. Dieser 11.September sei bewusst gewählt, hieß es beim Veranstalter des Jesus-Tages, man wolle Gewaltlosigkeit predigen.

Da der Jesus-Tag weitaus früher bei der Polizei angemeldet wurde als die Demo der NPD, gilt deren Route durch die Friedrichstraße als nahezu ausgeschlossen. Schon wegen der Gefahr des „Glasbruchs“ in Geschäften würde die Versammlungsbehörde die Friedrichstraße nicht genehmigen, hieß es bei der Polizei. Offensichtlich plant die NPD deshalb schon eine Alternativroute – und zwar an dem Ort der geplanten Moschee in der Skalitzer Straße vorbei. Dies sagte gestern der Anmelder der Demo, Klaus Schade. Weitere Details wolle die NPD erst am 8.September nennen.

Auch diese Route stößt bei der Polizei auf große Bedenken, denn in Kreuzberg gehört etwa jeder Dritte Einwohner dem Islam an. Wie berichtet, hatte der Bezirk den Bau der Moschee auf dem Bolle-Grundstück Skalitzer Ecke Wiener Straße Ende Mai dieses Jahres genehmigt, als Bauherr tritt ein „Islamischer Verein für wohltätige Projekte“ auf.

Den 11.September als Datum wollen die Behörden nicht überbewerten. Für den Schutz gefährdeter Gebäude sei gesorgt, konkrete Hinweise auf Anschläge gebe es nicht – dies war auch im Vorjahr die Formulierung.

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