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Berlin: Nuer Fahrplan: ICE wird jetzt schneller als einst der "Fliegende Hamburger"

Bei den Zügen macht die Bahn im Berlin-Verkehr weiter Tempo, beim Bau des Lehrter Bahnhofs kommt sie dagegen nur langsam voran. So fährt nach dem Fahrplanwechsel am 10.

Bei den Zügen macht die Bahn im Berlin-Verkehr weiter Tempo, beim Bau des Lehrter Bahnhofs kommt sie dagegen nur langsam voran. So fährt nach dem Fahrplanwechsel am 10. Juni der ICE in nur noch zwei Stunden und neun Minuten vom Bahnhof Zoo nach Hamburg und ist damit erstmals schneller als der Fliegende Hamburger, der in den 30er Jahren neun Minuten länger unterwegs war. Auch nach Leipzig verkürzt sich die Fahrt um knapp zehn Minuten auf eine Stunde und 34 Minuten. Unwahrscheinlich dagegen ist, dass der Lehrter Bahnhof wie geplant zur Fußballweltmeisterschaft im Sommer 2006 fertig sein wird.

Offiziell hält der Berliner Bahnchef Peter Debuschewitz zwar an diesem Termin noch fest, doch intern haben die Planer eine weitere Verspätung bereits einkalkuliert. Der architektonisch und technisch anspruchsvolle Bau kann danach frühestens Ende 2006 voll in Betrieb gehen. Allerdings versuchen die Planer weiter, wenigstens von Süden her etwas früher bis zum Regionalbahnhof Potsdamer Platz zu kommen.

Dazu müsste aber zumindest die Anhalter Bahn durch Lichterfelde wieder aufgebaut sein. Doch dafür sind noch nicht einmal die Genehmigungsverfahren abgeschlossen, was nach Angaben der Bahn an der Senatsverkehrsverwaltung liegt. Diese habe auch den Wiederaufbau der Dresdner Bahn durch Lichtenrade um dreieinhalb Jahre verzögert, sagte Debuschewitz.

Wo die Bahn Tempo machen kann, hat sie auch Erfolg. Auf der Schnellfahrstrecke nach Hannover stieg die Zahl der Fahrgäste im vergangenen Jahr trotz des schwachen Expo-Verkehrs um 17,5 Prozent auf 7,8 Millionen. Das Tempo im ICE lässt sich die Bahn aber auch bezahlen. So werden die Fahrten im ICE nach Hamburg, deren Zahl je Richtung von Juni an auf sieben erhöht wird, teurer sein als im herkömmlichen Intercity, der für die Strecke 2.23 Stunden benötigt, aber auch in Spandau, Wittenberge und Ludwigslust hält.

Die Zahl der Interregio-Verbindungen im Berlin-Verkehr wird von 66 auf 33 halbiert. Als Ersatz sollen meist Regional-Express-Züge fahren, die von den Ländern bezuschusst werden. Noch fehlt allerdings deren Zustimmung. Dafür wird es aber wieder das Ostseeticket für Fahrten an die Küste geben, das dann auch für die Verbindung Berlin-Wismar-Rostock gilt.

kt

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