zum Hauptinhalt

Berlin: Nun droht die Verkehrslawine - Anwohner in Haselhorst erzürnt

Der Lüdenscheider Weg in Haselhorst soll nun doch ständig an die neue Daumstraße angeschlossen werden. Während Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU) eine vorrangige Nutzung durch Anlieger erwartet, befürchten SPD und Bürgerinitiative "Kein Durchgangsverkehr durch Haselhorst" eine erhebliche Belastung des Wohngebietes.

Der Lüdenscheider Weg in Haselhorst soll nun doch ständig an die neue Daumstraße angeschlossen werden. Während Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU) eine vorrangige Nutzung durch Anlieger erwartet, befürchten SPD und Bürgerinitiative "Kein Durchgangsverkehr durch Haselhorst" eine erhebliche Belastung des Wohngebietes.

Über die neue Daumstraße, die derzeit gebaut wird, soll der Durchgangsverkehr von der Süd- und der künftigen Nordbrücke der Wasserstadt an der Siedlung vorbei zur Nonnendammallee geleitet werden. Eine Anbindung der Wohnbereiche war nicht vorgesehen. Doch wenn zweimal wöchentlich im Burscheider Weg ein Markt abgehalten wird, steht für die Erschließung des Viertels vom Haselhorster Damm aus nur noch der Lüdenscheider Weg zur Verfügung, eine schmale Einbahnstraße. Für den Gegenverkehr hätten dort rund 80 Parkplätze weichen müssen, so Stadtrat Röding. Eine Marktverlegung komme aus Kostengründen - allein die Stromanschlüsse würden mit 100.000 Mark zu Buche schlagen, - ebenfalls nicht in Frage.

So hatte man sich auf den Kompromiss geeinigt, nur während der Marktzeiten eine Abfahrt zur neuen Daumstraße hin zu ermöglichen. Doch aus rechtlichen Gründen muss eine gewidmete Straße dem Verkehr ständig zur Verfügung stehen. Deshalb wird jetzt eine dauerhafte Zufahrt vom Lüdenscheider Weg über die alte in die neue Daumstraße gebaut.

"Das ist eine Katastrophe, die Politik hat Haselhorst wieder einmal verraten", kritisiert Andreas Leistritz von der Bürgerinitiative. "Schwerwiegende Folgen" für die Anwohner befürchtet auch der Haselhorster SPD-Vorsitzende Daniel Buchholz und kündigt den "erbitterten Widerstand" seiner Partei an. Wenn im Rahmen der Wasserstadtplanung ein zweistelliger Millionenbetrag in den Straßenbau investiert werde, müsse auch das Geld für eine Verlegung des Marktes vorhanden sein.

"Mir wäre die Öffnung nur während der Marktzeiten auch lieber gewesen", erklärte Carsten-Michael Röding. Eine nur "drei oder vier Meter" breite Überfahrt und ein Rechtsabbiegegebot sollen die Route jedoch für den Durchgangsverkehr unattraktiv machen. "Es wird ein Schleichverkehr entstehen", befürchtet dagegen Andreas Leistritz. "Verkehrschaos in Haselhorst?" ist heute das Thema einer von der SPD organisierten Diskussion, die um 18.30 Uhr im Oberstufenzentrum Bau/Holz in der Nonnendammallee 140-143 (Zugang vom Gorgasring) stattfindet.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false