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Berlin: Nur ein Hauch

VON TAG ZU TAG Von Fatina Keilani Der Geist weht ja bekanntlich, wo er will. Bläst der Wind nur genug, pustet er den Geist über kurz oder lang überallhin auf Erden.

VON TAG ZU TAG

Von Fatina Keilani

Der Geist weht ja bekanntlich, wo er will. Bläst der Wind nur genug, pustet er den Geist über kurz oder lang überallhin auf Erden. So könnte man es sich vorstellen. Über Pfingsten heißt es in der Bibel, die Jünger Jesu spürten „vom Himmel her ein Brausen“, und siehe, das war der Atem Gottes, der Hauch des Heiligen Geistes, den Gott fortan nicht mehr nur den Auserwählten schenkte, sondern jedem Gläubigen. So war Pfingsten auch die Geburtsstunde der Kirche.

Nun ist das alles schon ziemlich lange her, und ganz flächendeckend hat das mit der Verbreitung des Geistes wohl nicht geklappt. Nur vier Prozent der Berliner wissen nämlich, was es mit dem Pfingstfest auf sich hat. Das hat jetzt eine Umfrage ergeben. Als gingen uns die Bayern mit ihrer Mustergültigkeit bei Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätzen und Innovationsfreude nicht schon genug auf die Nerven, lagen sie auch hier ganz vorn: 49 Prozent von ihnen wussten die richtige Antwort. Im Bundesgebiet West waren es 39 Prozent, in den fünf östlichen Ländern zwölf Prozent. Was fällt uns da als Ausrede ein? Vielleicht hat der Geist es bei uns versucht, als Berlin noch eine Insel war. Vielleicht gab es Scherereien beim Transit, der Geist hatte keine Devisen dabei oder so, vielleicht verwandelte er sich frustriert in den, der stets verneint – und wurde dann begeistert eingelassen, so Marke: „Hier könn se nich stehenbleiben“.

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