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Öffentlicher Dienst: Lehrer und Erzieher im Streik

Bis Donnerstag müssen sich Eltern darauf einstellen, nur eine eingeschränkte Betreuung für ihre Kinder zu bekommen. Auch mehrere Ämter sind vom Ausstand betroffen.

Viele Eltern von Kindern, die eine städtische Kindertagesstätte besuchen, werden sich ab Montag darauf einstellen müssen, vor verschlossener Türe zu stehen oder nur eine eingeschränkte Betreuung für ihre Kinder zu bekommen. Denn bis einschließlich Donnerstag haben die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes – Verdi, GEW und GdP – die Beschäftigten flächendeckend in allen Bereichen zu Streiks aufgerufen. Dazu gehören jetzt wieder die Kitas. Auch in Schulen und den angegliederten Horten muss mit Konsequenzen gerechnet werden.

Erstmals in dem seit vielen Monaten schwelenden Tarifkonflikt werden die rund 5000 angestellten Lehrer in den Streik einbezogen. Nachdem sich 91,8 Prozent der Mitglieder für den Arbeitskampf ausgesprochen hatten, rechnet die GEW mit hoher Beteiligung. Unterdessen forderte der Landeselternausschuss die Senatsbildungsverwaltung auf, während des Ausstands der Lehrer und Erzieher die Betreuung der Schüler sicher zu stellen. In vielen Einrichtungen wurden Eltern in den vergangenen Tagen gebeten, sich für diese Woche alternative Betreuungsmöglichkeiten zu suchen.

Bereits seit Wochen werden die Bußgeldstellen sowie die Verkehrsüberwachung bei der Polizei bestreikt ebenso wie die Kfz-Zulassungstellen in Kreuzberg und in Hohenschönhausen. Dort gibt es inzwischen erhebliche Einschränkungen für die Bürger. Immer wieder wurde die Behörde vorzeitig geschlossen; an manchen Tagen gab es ganztägig keine Sprechzeiten. Nachdem bereits im Juli eine Mitarbeiterin tätlich angegriffen worden war, patrouilliert Wachschutz, um weitere Attacken erboster Besucher gegen die Beschäftigten zu vermeiden. Auch in den bezirklichen Bürgerämtern wird der Ton inzwischen rauer, wenn die Anliegen der Besucher nicht bearbeitet werden können.

Zudem muss man sich in dieser Woche in der City auf Verkehrsbehinderungen einstellen, da die Gewerkschaften für jeden Vormittag zu Kundgebungen aufrufen. Am Montag wird am Rathaus Schöneberg demonstriert, am Dienstag vor der Senatsinnenverwaltung in der Klosterstraße in Mitte, am Mittwoch auf dem Breitscheidplatz und am Donnerstag vor dem Roten Rathaus. Sigrid Kneist

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