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Mit einer neuen Einstellungspolitik will der Berliner Senat etwas für den Nachwuchs im öffentlichen Dienst tun. Vor allem bei der Feuerwehr ist der Bedarf hoch.

© dpa

Öffentlicher Dienst soll verjüngt werden: Senat investiert in Nachwuchs

Trotz Sparkurs will die Berliner Verwaltung deutlich mehr Geld als bislang in die Ausbildung junger Menschen investieren. Damit soll der öffentliche Dienst verjüngt und dem drohenden Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.

Die Berliner Verwaltungen müssen aus Kostengründen Personal sparen, bilden aber gleichzeitig mehr aus als früher. Insgesamt 8673 junge Menschen bildet das Land Berlin derzeit aus. 422 mehr als im Vorjahr. Das geht aus einem Bericht an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses hervor, den Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos, für SPD) am Dienstag vorstellte. Die Einstellungspolitik, die der Senat beschlossen hat, bedeutet eine Verjüngung der überalterten Verwaltung. Jährlich zehn Millionen Euro extra will die Finanzverwaltung dafür ausgeben.

Dabei muss der Senat eigentlich sparen. Seit 1990 wurden bereits 102 020 Vollzeitstellen eingespart. Bis 2017 sollen weitere 5130 Stellen wegfallen. Doch damit die Zahl der Beschäftigten ab dann konstant bei 100 000 bleibt, müssen jetzt bereits Nachwuchskräfte ausgebildet werden. Jährlich scheiden aus Altersgründen mehr als 3000 Angestellte aus dem öffentlichen Dienst aus. Ab 2017 muss der Senat diese Ausfälle mit jährlich über 4000 Neueinstellungen ausgleichen. Besonders für Fachkräfte ist die Arbeit im öffentlichen Dienst aus finanziellen Gründen aber wenig attraktiv.

2012 wurden Ausbildungsmittel in Höhe von 111 Millionen Euro bereits zu 98 Prozent ausgeschöpft. Im kommenden Doppelhaushalt 2014/2015 sollen jährlich sogar zehn Millionen Euro mehr bereitgestellt werden. Nußbaum will mit dem Geld unter anderem 30 zusätzliche Stellen für Bauingenieure und Bauplaner schaffen, um das geplante Wohnungsbauprogramm in der Stadt schneller abwickeln zu können. Fast die Hälfte der übernommenen Nachwuchskräfte wurden 2012 aber bei Polizei und Feuerwehr angestellt. Die Chancen, übernommen zu werden, sind offenbar hoch. 80 Prozent der tariflich Auszubildenden bekamen feste Arbeitsverträge. Größtenteils allerdings befristete.

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