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S-Bahnchef Peter Buchner rechnet mit weniger Fahrgästen nach Potsdam.

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Öffentlicher Nahverkehr: S-Bahnchef rechnet mit weniger Fahrgästen nach Potsdam

Er erwartet auf der S7 von und nach Potsdam eher rückläufige Nutzerzahlen – und zwar ab dem Fahrplanwechsel im Dezember.

Ein durchgängiges zweites Gleis für die S-Bahn zwischen Potsdam und Berlin-Wannsee wird langfristig unwahrscheinlich bleiben. Wie S-Bahnchef Peter Buchner sagte, erwarte er auf der S7 von und nach Potsdam eher rückläufige Nutzerzahlen – und zwar ab dem Fahrplanwechsel im Dezember.

Neuer Regionalbahnsteig

Ursache dafür ist, dass ab 11. Dezember die Züge der Regionalbahnlinien RB 21 und 22 aus Berlin kommend auch am Bahnhof Griebnitzsee halten werden. Zu diesem Zweck wird dort seit dem Sommer ein zusätzlicher Bahnsteig für Regionalzüge errichtet. Die Arbeiten sind weit fortgeschritten.

Bei der S-Bahn geht man davon aus, dass viele Pendler dann von der S-Bahn auf die Regionalzüge umsteigen. Für das zweite S-Bahngleis würden rückläufige Nutzerzahlen jedoch den K.o. bedeuten. Allerdings weiß man auch bei der S-Bahn selbst gar nicht, wie viele Menschen wirklich mitfahren.

Zuletzt hatte die S-Bahn ihre Fahrgäste im Jahr 2012 gezählt. Damals waren täglich 47.000 Menschen nach Potsdam unterwegs. Das waren 53 Prozent Zuwachs zur vorhergehenden Zählung im Jahr 2008. Die S-Bahn nach Potsdam war die am meisten genutzte Verbindung zwischen Berlin und Brandenburg. Allerdings wurde die Statistik verzerrt, weil 2012 die Regionalbahnstrecke nach Berlin wegen der Sanierung der Trasse durch den Grunewald gesperrt war.

Volle Züge im Uni-Verkehr

Das Land hatte einem zweigleisigen Ausbau der S-Bahn bisher ohnehin eine Absage erteilt – die Kapazitäten seien ausreichend. Tatsächlich sind die S-Bahnen über den Tag verteilt sehr unterschiedlich ausgelastet. Am Morgen und am Nachmittag, wenn Vorlesungen an der Universität beginnen oder enden, stehen die Fahrgäste oft dicht an dicht in den Zügen.

In der Zeit dazwischen bleiben viele Plätze leer. Auch die Stadtverwaltung hatte eine Erweiterung des S-Bahn-Angebots nicht als Priorität gesehen und stattdessen eine Taktverdichtung im Regionalverkehr gefordert. Die ist nicht in Sicht. Nun kommt zumindest ein zusätzlicher Halt für die RB 21 und RB 22 in den Stoßzeiten zwischen 7 und 9 Uhr und zwischen 15 und 18 Uhr dazu.

Davon dürften besonders Pendler aus Berlin nach Griebnitzsee profitieren: Das zeitraubende Umsteigen im Bahnhof Wannsee inklusive Wechsel des Bahnsteiges fällt dann weg. Das spart zehn Minuten.

Marco Zschieck

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