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Offener Brief: Prominente Hilfe für Wohnprojekt Liebigstraße

Mit einem offenen Brief setzen sich Politiker von Linkspartei und Grünen für die Erhaltung des Friedrichshainer Wohnprojekts in der Liebigstraße 14 ein.

Das Haus wurde vor elf Jahren von der Lila GbR gekauft, die Mietverträge nach und nach gekündigt. Mitte November verloren die 28 Bewohner den letzten Prozess um die Gültigkeit ihrer Mietverträge. Seitdem könnte das Gebäude theoretisch jederzeit geräumt werden. Die Politiker hoffen durch ihre Vermittlung auf eine Lösung des Konflikts.

Der Brief ist an die beiden Hausbesitzer Edwin Thöne und Suitbert Beulker adressiert. Die Abgeordneten bitten darin die Eigentümer, sich gemeinsam mit ihnen und den Hausbewohnern an einen Verhandlungstisch zu setzen. „Wir möchten zeigen, dass die Bewohner der Liebigstraße 14 im Bezirk nicht isoliert sind und ihre Situation sehr wohl wahrgenommen wird“, heißt es in dem Schreiben. Unterzeichnet haben unter anderem Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne), Sozialstadtrat Kurt Mildner-Spindler (Grüne) und die Bundestagsabgeordneten Halina Wawzyniak (Linke) und Hans-Christian Ströbele (Grüne). „Wir haben kein Interesse an einer Räumung.“ Das Haus sei ein wichtiger Teil des sozialen Lebens und für die kulturelle Vielfalt Friedrichshains wichtig. „Das ist ein spannendes Hausprojekt, was nicht einfach so enden sollte“, sagt Franz Schulz. Er erwägt, den Bewohnern ein Ersatzobjekt anzubieten. Auch die SPD-Fraktion hält den Vermittlungsversuch für unterstützenswert. „Neue Gespräche sind in jedem Fall einer Räumung und der damit verbundenen Eskalation vorzuziehen“, sagte der SPD-Kreisvorsitzende Jan Stöß.

Ob die Vermieter auf das Verhandlungsangebot eingehen werden, ist fraglich. Auf die bisherigen Gesprächsangebote der Bewohner hätte die Lila GbR nicht reagiert, heißt es aus der Liebigstraße. Beulker war am Donnerstag nicht erreichbar, Thöne wollte sich zu dem offenen Brief nicht äußern. Das Wohnprojekt genießt starken Rückhalt in der alternativen Szene. Nach einer Polizeirazzia im Dezember gingen fast 1000 Menschen für den Erhalt der „Liebig14“ auf die Straße. jra

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