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Berlin: Ohrwürmer aus Oslo

Einst belächelt, nun gelobt: Die Band A-ha spielt heute in der Treptower Arena

Ohne „Take on me“ geht es nicht. Seit A-ha vor 20 Jahren mit ihrem ersten Hit auf Platz eins der amerikanischen Billboard-Charts landeten, ist das Lied bei jedem Liveauftritt Pflicht. Nur Anfang der 90er Jahre hätten sie mal versucht, auf „Take on me“ zu verzichten, erinnert sich Keyboarder Magne Furuholmen im Gespräch mit dem Tagesspiegel. „Das fanden die Fans gar nicht komisch. Nach ein paar Konzerten haben wir eingelenkt.“

Heute Abend stehen die drei Norweger in der Treptower Arena auf der Bühne, und auch da soll es eine „kluge Mischung“ aus alten und neuen Stücken geben: Klassiker wie „Hunting High and Low“ oder „Touchy“ sind auf jeden Fall dabei, dazu gibt’s Lieder vom gerade erschienenen, mittlerweile achten Studioalbum „Analogue“. Auf der CD finden sich zwar wenig potenzielle Radio-Hits, dafür aber umso ausgefeiltere, teilweise brillant arrangierte Pop-Ohrwürmer. Nein, in den 80er Jahren stehen geblieben sind A-ha ganz sicher nicht. „Und unsere Fans auch nicht“, sagt Sänger Morten Harket. Auf Konzerten treffe er Fünfzigjährige genauso wie Teenager, die durch ihre aktuellen Musikvideos auf die Band aufmerksam geworden seien.

Harket selbst ist mittlerweile 46 Jahre alt und froh, dass A-ha nach „jahrelangem Popstar-Trouble“ endlich nicht mehr nur für ihr Aussehen, sondern vor allem für ihre Musik respektiert würden. Womit er Recht hat: In früheren Zeiten wurden die Songs des Trios oft als „Kaugummi-Pop“ belächelt, inzwischen gelten A-ha als Lieblinge der Kritiker. Auch Musiker-Kollegen wie Robbie Williams oder Coldplay haben sich als A-ha-Fans geoutet, U2-Gitarrist „The Edge“ spricht sogar von „einer der unterbewertetsten Bands der Welt“.

Noch mehr Lob gibt’s nur vom Management der Band: Für die aktuelle Tournee verspricht es eine „Show der Superlative“. Das solle man aber nicht missverstehen, sagt Sänger Morten Harket. „Wir werden bestimmt nicht versuchen, unser Publikum mit Feuerwerk und Rauchbomben zu beeindrucken.“ Das Konzert in der Arena ist bereits der zweite Berlin-Auftritt von A-ha dieses Jahr. Anfang Juli spielten die Norweger beim „Live8“- Festival auf der Straße des 17. Juni. Da fiel ein Teil der Bühnentechnik aus, so dass sich die drei Musiker selbst nicht mehr über Kopfhörer hören konnten. Das habe einen „ziemlich schlimmen Sound“ gegeben, sagt Keyboarder Magne Furuholmen. Heute Abend wollen sie es besser machen: „Wir benutzen seitdem auch keine Kopfhörer mehr.“

Das Konzert beginnt um 20 Uhr in der Treptower Arena, Eichenstraße 4. Es gibt noch einige Tickets für 50 Euro an der Abendkasse.

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