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Im Olympiastadion könnten die Eröffnung, die Abschlussfeier und das Fußballfinale der Spiele stattfinden.

© dpa

Olympia in Berlin: Ganz Berlin würde zur Arena werden

Der Senat will die Olympischen Spiele über die gesamte Stadt verteilen. Eine Übersicht über die geplanten und vorhandenen Sportanlagen.

Von Sabine Beikler

Das wären gigantische Zahlen für die Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 oder 2028 in Berlin: An 17 Wettkampftagen werden 10 500 Sportler und 25 000 Medienvertreter in Berlin erwartet. Ein Viertel der etwa 160 000 Hotelbetten wird laut Sportstaatssekretär Andreas Statzkowski durch die Sportverbände belegt. Im Olympischen Dorf, das wie berichtet am Flughafengelände Tegel entstehen soll, sollen noch einmal 17 000 Betten zur Verfügung stehen. Baustaatssekretär Engelbert Lütke Daldrup spricht beim Standortkonzept von drei Kernpunkten: das Olympische Dorf, die Sportanlagen im Kurt-Schumacher-Quartier und das Internationale Medien-Center, das in den Messehallen untergebracht werden soll. Ein Überblick über die Sportzentren:

Kurt-Schumacher-Quartier

28 Sportarten werden in 35 Wettkampfstätten ausgetragen. Im Kurt–Schumacher-Quartier in Tegel sind nur temporäre Anlagen vorgesehen. In einer Halle soll überwiegend der Moderne Fünfkampf (Fechten, Schwimmen, Reiten, Schießen, Laufen) stattfinden. Schwimmwettbewerbe sollen in einer weiteren Halle ausgetragen werden. Diese könnte laut Konzept nach den Spielen von den Berliner Bäderbetrieben übernommen werden.

Olympiagelände und Messe

Das Olympiagelände umfasst das Olympiastadion, das Olympiabad – bis hin zur Messe mit dem City Cube. Eröffnungs-, Abschlussfeier sowie das Fußball-Finale sollen im Olympiastadion stattfinden. Die Hockey-Turniere sind nebenan im Hockeystadion geplant. Außerdem plant die Sportverwaltung den Bau eines weiteren Hockeyfeldes auf dem Gelände, das nach den Spielen weiter genutzt werden soll. Im Olympia-Schwimmstadion sind Schwimmwettkämpfe und Wasserball vorgesehen. Und die Tischtennis-Spieler sollen im City Cube um Medaillen kämpfen. Judo und Ringen sollen in der Halle 25 der Messe ausgetragen werden.

Flughafen Tempelhof

Boxen ist in den Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof geplant, Tennis auf einer temporären Anlage. Wie berichtet möchte die Sportverwaltung die Beachvolleyball-Turniere gerne auf der Reichstagswiese austragen. Sollte sich die Bundestagsverwaltung dagegen stellen, könnte Beachvolleyball auch in Tempelhof gespielt werden. Die Mountainbiker sollen im Freizeit- und Erholungspark Lübars fahren. Die Freizeitstrecke dort soll ausgebaut werden.

Innenstadt

Auf einem Rundkurs durchs Stadtzentrum sollen sich Marathonläufer und Geher messen, auch das Straßen-Radrennen führt durch die City. Die Triathleten sollen neben dem Lauf- und Radkurs auch durch die Spree schwimmen – ebenso die Freiwasserschwimmer. In der City sind temporäre Tribünen vorgesehen.

Sport im Osten

Im Ostteil der Stadt gibt es viele moderne Sport- und Freizeitstätten. Die Fußball-Vorrundenspiele sind in der Alten Försterei in Köpenick geplant, die BMX-Radler springen um die Ecke durch den Mellowpark, für Vielseitigkeitsreiter soll es eine temporäre Anlage in Karlshorst geben. Schieß-Wettbewerbe sind dort auch in einer temporären Halle angedacht. Im Jahnsportpark in Prenzlauer Berg oder im Sportforum Hohenschönhausen soll Rugby gespielt werden – und auch Fußball. In der Großarena am Ostbahnhof plant das Land die Basketball-Finals und die Wettkämpfe in Geräteturnen und Trampolin. Am Ostkreuz soll eine temporäre Halle für die Volleyballer errichtet werden. Im Sportforum und im Europasportpark sollen in neuen Hallen Medaillen vergeben werden – im Bogenschießen, Gewichtheben, Badminton, Handball, Taekwondo, Rhythmischer Sportgymnastik. In der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark sollen die Wasserspringer antreten. Die Radsport-Wettkämpfe sind im Velodrom geplant.

Umland

Berlin will, wie berichtet, Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern miteinbeziehen. Das Standortkonzept wird Ende August dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als Teil des Interessenbekundungsverfahrens zugesandt. Statzkowski betonte, dass man über die Standorte breit diskutieren wolle. Am 6. Dezember wird die DOSB-Mitgliederversammlung entscheiden, ob und mit wem – Berlin oder Hamburg  – sich der DOSB um die Olympischen und Paralympischen Spiele bewerben will.

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