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Berlin: Olympiastadion: PCP-Belastung: Hertha feiert trotzdem

Hertha BSC will das Fest zum Saisonauftakt am Sonntag "auf jeden Fall" veranstalten. Allerdings entschied der Verein wegen der Belastung des Olympiastadions mit dem Gift PCB, ein öffentliches Training auf das Maifeld zu verlagern.

Hertha BSC will das Fest zum Saisonauftakt am Sonntag "auf jeden Fall" veranstalten. Allerdings entschied der Verein wegen der Belastung des Olympiastadions mit dem Gift PCB, ein öffentliches Training auf das Maifeld zu verlagern. Der größte Teil des Programms finde ohnehin in der Umgebung statt, sagte Sprecher Hans-Georg Felder. Die Senatsbauverwaltung rechnet damit, dass es auf dem Maifeld keine PCB-Probleme gibt. Genaueres könne man aber erst sagen, wenn die für Mittwoch erwarteten Messergebnisse vom Olympiagelände vorliegen.

Das Spiel gegen den FC Union am 22. Juli könnte notfalls in der Alten Försterei in der Wuhlheide oder im Jahnsportpark in Prenzlauer Berg stattfinden. Offen blieb gestern, ob der Heimstart von Hertha BSC am 4. August bedroht ist. Das Olympiabad soll am Mittwoch wieder öffnen, falls die Messungen keine wesentlichen Belastungen zeigen.

PCB-Belastungen sind in weiteren Sportstätten möglich, die vor dem Verbot des Krebs erregenden Stoffs im Jahr 1983 entstanden waren. Bauverwaltungs-Sprecherin Petra Reetz konnte dies "nicht ausschließen". PCB diente - auch bei Reparaturen - als Weichmacher, Dichtungs- und Flammenschutzmittel. Im Mommsenstadion etwa "hat es keine Untersuchungen gegeben", so Charlottenburg-Wilmersdorfs Baustadtrat Alexander Straßmeir. In einigen Schulen, darunter allein acht in Steglitz, wurde das Gift in den 90er Jahren entfernt. Die Senatsverwaltung hält es nur für gefährlich, wenn Bauteile "aufgehackt" würden. Im früheren Ost-Berlin sei PCB wohl nie benutzt worden, weil es "sehr teuer war".

Die Grünen-Abgeordneten Claudia Hämmerling und Jeanette Martins nannten es "höchst fahrlässig", dass der Stoff erst Monate nach dem Baubeginn im Stadion entdeckt worden sei. Es müsse geprüft werden, warum die Öffentlichkeit zwei Wochen lang nichts erfuhr und ob Bauschutt in Recycling-Anlagen gelangte.

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