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Berlin: Opferstock gestohlen

Zahl der Straftaten in Gotteshäusern steigt leicht Auch auf Friedhöfen sind Metalldiebe aktiv

Potsdam - Die Zahl der Straftaten, die bei Kirchen, kirchlichen Einrichtungen, Pfarrhäusern und am Dom in Brandenburg/Havel von der Polizei registriert werden, steigt Jahr für Jahr leicht an. Nach 131 erfassten Fällen 2008 waren es im Vorjahr bereits 159. Bei etwa 1600 evangelischen und katholischen Kirchen in der Mark – viele davon in dünn besiedelten Gegenden – fällt eine umfassende Bewachung schwer. Auch auf Friedhöfen sind Metalldiebe aktiv. Hauptsächlich werden nach Angaben des Brandenburger Polizeipräsidiums Buntmetall, Buntmetallschrott, Bargeld, Scheck- oder Kreditkarten gestohlen. Selbst ein fest verankerter Opferstock mit den Spendengeldern der Gemeinde ist nicht immer sicher. Aus Büros werden Computer, Bildschirme oder Beamer gestohlen.

Seltener griffen die Täter zu Kerzenleuchtern, Altargeschirr, Bibeln, Gesangsbücher oder wertvollen Büchern, berichtet eine Polizeisprecherin. Im ersten Halbjahr 2011 wurde am häufigsten Bargeld gestohlen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres war es Buntmetall. Begünstigt werden die Straftaten durch die meist größeren Menschenansammlungen bei Gottesdiensten und anderen kirchlichen Veranstaltungen. Besucher haben teilweise ungehindert Zugang zu allen Räumen. Zur Sicherheit sollten Plätze, in denen wertvolle Gegenstände zu finden sind, gesichert und regelmäßig kontrolliert werden, empfehlen Polizeiexperten.

Bei der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz würden Diebstähle aus Kirchen nicht zentral erfasst, sagt Sprecher Volker Jastrzembski. Gravierende Fälle seien in letzter Zeit nicht bekannt geworden. Wenn etwas unrechtmäßig mitgenommen werde, dann seien es Bibeln oder Abendmahlsgeräte, deren finanzieller Wert meist nicht sehr groß sei. „Andererseits ist der ideelle Schaden bei Verlust groß.“ Den Gemeinden werde geraten, Dieben möglichst keine Gelegenheit zu bieten. „Keine beweglichen Gegenstände unbeaufsichtigt lassen und Räume mit Wertsachen abschließen“, lautet der Rat.

Auch bei der katholischen Kirche wurden in den vergangenen zehn Jahren nur vier größere Fälle registriert, bei denen Bronzestatuen abhanden kamen. Meist werden auf Friedhöfen Messingplaketten gestohlen. Damit sei schnell Geld zu machen, sagt der Pressesprecher des Erzbistums. Gudrun Janicke

Gudrun Janicke

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