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Berlin: Ordnungsamt durfte dutzende Hunde und Katzen nicht einfangen

Seit Jahren streiten Nachbarn mit einem angeblichen Tierschützer

Seit Jahren ärgern sich die Nachbarn über die kläffende und stinkende Hundemeute in der Gartenstadt Falkenberg in Grünau. Das Veterinäramt wurde eingeschaltet, die Stadträtin, der Bürgermeister, der Petitionsausschuss. Nichts hat geholfen. Gestern wollte das Ordnungsamt nun, unterstützt von der Polizei, die Tiere auf dem verwilderten Grundstück am Gartenstadtweg einfangen. Doch auch das scheiterte. Hundebesitzer Peter K. weigerte sich, und er war im Recht. Die vom Amt gesetzte Frist – Freitag 24 Uhr – war beim Erscheinen der Tierfänger noch nicht verstrichen.

Da nützte es Ordnungsamtsleiter Heino Berg nichts, dass Herr K. zuvor telefonisch zugesichert hatte, dass er die Auflagen jetzt einhalte und kooperieren wolle. Die acht Hundefänger, die Mannen vom Ordnungsamt und die Polizei rückten am frühen Nachmittag unverrichteter Dinge wieder ab.

Ab Mitternacht gelten die Auflagen – maximal zehn Hunde und regelmäßige Kotbeseitigung. Doch am heutigen frühen Sonnabendmorgen will Ordnungsamtschef Berg nicht noch einmal anrücken, dafür fehle das Personal. Am Dienstag, dem nächsten Arbeitstag, solle am Gartenstadtweg aufgeräumt werden. „Die Tiere müssen von fachlich geschulten Leuten eingefangen werden“, sagte der Ordnungsamtschef.

Berg schätzte die Zahl der Tiere auf mehrere Dutzend Hunde und mehrere Dutzend Katzen. „Es stinkt erbärmlich“, klagte Nachbarin G., wie an einer Abdeckerei. Mehrfach sollen schon Tiere verendet sein, berichten Nachbarn.

Mehrmals am Tag lasse der Mann die Tiere auf seinem Grundstück ins Freie, dort bleibe der Kot dann liegen. Er sammle regelrecht verwilderte, kranke und streunende Hunde und wolle sie angeblich wieder gesund pflegen.

Vor Jahren habe Herr K. sogar zwei Pferde und Schweine gehabt, berichtet Nachbarin G., damals habe sich das Bezirksamt noch durchsetzen können, die Ställe wurden abgerissen. Nach Angaben des Tierheims Zossen soll Herr K. sogar von einer Berliner Tierärztin und von angeblichen Tierfreunden Hunde zur Pflege vermittelt bekommen haben. Das Tierheim habe sich damals bei Herrn K. umgesehen und Erschreckendes entdeckt. Ein Hund habe tot auf dem Grundstück gelegen und sei offensichtlich schon seit Wochen im Verwesungszustand gewesen.

„Das Tier ist elendig verendet“, sagte Claudia Böhme vom Verein der Tierfreunde in Zossen. Am 7. September hatte sie dann bei der Berliner Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet. „Die haben aber keinen Handlungsbedarf gesehen“, klagte Böhme. Und das obwohl die Tiere in einem erbärmlichen Zustand seien.

Die Nachbarn hoffen nun, dass sich in der kommenden Woche endlich die Ämter durchsetzen. Angeblich habe auch Bezirksbürgermeister Klaus Ulbricht seine Unterstützung zugesagt, hieß es. Vom Hundehalter selbst gab es gestern keine Stellungnahme – er hat sein Telefon abgestellt. Ha

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