zum Hauptinhalt
Besuch aus Hollywood. 2016 spendierte Susan Sarandon der Wilmersdorfer Unterkunft zwei Tischtennisplatten.

© Felix Hackenbruch

Oscar-Gewinnerin: Susan Sarandon besucht erneut Berliner Flüchtlingsunterkunft

Die US-Schauspielerin ist in Berlin fernab von roten Teppichen unterwegs und kommt ein Jahr nach ihrem ersten Besuch zurück ins Rathaus Wilmersdorf.

Die US-Schauspielerin Susan Sarandon hat am Dienstagabend in der Notunterkunft im Rathaus Wilmersdorf geflüchtete Familien getroffen. Es ist bereits ihr zweiter Besuch in der Einrichtung: Im Mai vergangenen Jahres war die Oscarpreisträgerin auf Initiative des Israel Forum for International Humanitarian Aid (IsraAID) zu Gast, auch ihr aktueller Besuch wurde von IsrAID organisiert. Sarandon ist für ihr nachhaltiges humanitäres Engagement bekannt, sie setzt sich gegen Rassismus und für die Gleichberechtigung von Homo- und Transsexuellen ein.

Eine sportliche Spende

Weniger bekannt ist, dass sie Miteigentümerin des amerikanischen Tischtennisclubs SPiN ist. Und daher kam es wohl, dass sie den Bewohnern der Notunterkunft in Wilmersdorf im Mai 2016 zwei Tischtennisplatten spendete. Ihre Vorliebe für den Sport erklärte sie einmal so: Beim Ping Pong würden Gender- und Körpertyp-Grenzen überschritten – ein kleines Mädchen könne einen großen muskulösen Typen besiegen. Man verletze sich nicht, es sei nicht teuer und man könne den Sport bis ins hohe Alter ausüben. Wie zu erwarten war, nahm sich die Amerikanerin deshalb auch bei ihrem diesjährigen Besuch gerne die Zeit für eine Partie Tischtennis.

Die Notunterkunft Rathaus Wilmersdorf wurde im August 2015 als Reaktion auf die Flüchtlingskrise eingerichtet. Die anfallenden Aufgaben übernehmen größtenteils Ehrenamtliche - seit der Eröffnung insgesamt über 5000 Helfer. So können Angebote wie Deutschunterricht, eine Fahrrad- und eine Nähwerkstatt, eine Bibliothek betreut werden. Zuletzt gab es im Mai aber Ärger um die Zustände in der Unterkunft - Flüchtlinge protestierten.

Darauf angesprochen zeigte sich Susan Sarandon nicht verwundert: In einer Notunterkunft müssten die Familien natürlich viele Abstriche machen, daraus entstehe natürlich Unmut. Dennoch lobte sie den Umgang Deutschlands mit der Flüchtlingskrise: Wie kein anderes Land habe es seine Tore geöffnet und Vertriebene aufgenommen.

Clarissa Herrmann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false