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Berlin: Ostermeiers Spitzen-Ibsen

Regisseur Thomas Ostermeier poltert auf die Bühne und bringt eine Portion Straßenjungencharme mit, wie man es kennt von ihm: Trainingsjacke, weite Hose, Strubbelhaar. Ganz sicher ist er sich nicht, was er da bekommt: „Ist das eine Art Publikumspreis?

Regisseur Thomas Ostermeier poltert auf die Bühne und bringt eine Portion Straßenjungencharme mit, wie man es kennt von ihm: Trainingsjacke, weite Hose, Strubbelhaar. Ganz sicher ist er sich nicht, was er da bekommt: „Ist das eine Art Publikumspreis?“ Korrekt: Die Theatergemeinde hat die „Hedda Gabler“-Inszenierung der Schaubühne zur „Aufführung des Jahres“ gewählt. Donnerstagabend überreicht Traute Grandke , die Vorsitzende des Clubs, die Ehrung. Als Ostermeier verstanden hat, was genau er erhält, freute er sich auch: „Proben bereiten so viel Sorgen. Umso schöner, wenn das Stück dann gelingt.“ Bei der Inszenierung des Ibsen-Stoffes war es, so sagt er, eine große Herausforderung, die Hoffnungslosigkeit der Figuren ins Heute zu holen. Dass ihm das geglückt ist, liegt auch am Bühnenbild – eine Glasfront, tiefe Fluchten, wie geschaffen zum Verlorengehen. Als Ostermeier dem Bühnenbildner Jan Pappelbaum dafür dankt, gibt es Extra-Applaus. Ebenso beklatscht: Ostermeiers Worte an die Kulturpolitiker. Sie hätten es der Schaubühne oft schwer gemacht. „Dabei haben wir so ein großes und schönes Publikum“, sagt Ostermeier. „Denkt mal drüber nach!“rik

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