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Berlin: Oswalds Woche: Trennungen und neue Lieben aus dem Chat (Kommentar)

Trennungen sind furchtbar. Wenn ein Paar bekannt gibt, dass es aus zwischen ihnen ist, werde ich immer ganz traurig.

Trennungen sind furchtbar. Wenn ein Paar bekannt gibt, dass es aus zwischen ihnen ist, werde ich immer ganz traurig. Noch vor zwei Wochen haben sie sich doch noch so loyal zueinander gezeigt. Sie kennen das sicher von Freunden. Manchmal renkt es sich wieder ein, manchmal gibt es eine temperamentvolle Schlammschlacht, die Verletzungen hinterlässt. Und schließlich gibt es die ruhigen Trennungen. Das Paar gibt einfach bekannt, dass es aus ist. Niemand hat vorher etwas von einem Konflikt mitbekommen, sie regeln das unter sich und verschonen das Publikum vor Details. Darüber ist das Publikum nicht immer glücklich, es hätte schon gerne mehr gewusst.

Das gilt für Privatpersonen wie für Politiker. Jutta und Rudolf Scharping enttäuschen das Publikum ebenfalls. Ganz ruhig verkündeten sie, dass sie sich in Freundschaft trennen und sich scheiden lassen. Sie bezeugten ihre Loyalität und erklärten, dass sie sich dazu nicht mehr öffentlich äußern.

Von Scharping hätte man sich eine temperamentvollere Trennung kaum vorgestellt. Wenn so etwas ruhig vonstatten geht, so könnte man meinen, ist es in der Liebe wohl auch eher ruhig zugegangen. Die Erfahrung zeigt, dass sich Paare oft mit der gleichen Heftigkeit trennen, mit der sie sich einst verliebt haben. Bei Scharping könnte es allerdings etwas anders sein. Ein Mann, der eine temperamentvolle Schauspielerin wie Renan Demirkan und eine farbige Persönlichkeit wie den Liedermacher Konstantin Wecker zu seinen engen Freunden zählt, könnte im privaten Leben durchaus lebhafter sein, als er in seiner Funktion als Bundesverteidigungsminister wirkt. Bei der Trennung von seiner Frau war nach übereinstimmenden Angaben des Paares keine andere Liebe im Spiel. Wenn beide das sagen, wird das sicher stimmen.

Im Gegensatz dazu sagen nicht alle Männer immer zu allem die Wahrheit. Hatten Sie schon einmal das Gefühl, dass ein Mann lügt? Das kommt zwar nur ganz selten vor und wenn, dann hat es einen guten Grund, aber dennoch ist es ein kleiner Schmerz, den die Lüge bei Frauen hinterlässt. Männer sind in dieser Hinsicht besser dran. Frauen lügen nicht. Das liegt zum einen daran, dass sie es nicht nötig haben und zu dem stehen, was sie tun. Außerdem wissen Frauen, dass Männer weniger Schmerzen ertragen können, und schon aus Rücksicht darauf achten, dass der Mann nicht den Eindruck bekommt, er werde angelogen. Wieviel Rücksicht Frauen auf Männer nehmen, ahnen letztere oft nicht und es wäre schön, wenn sie sich das gelegentlich klarmachten.

Aber was ist eine Lüge? Ist bereits ein Weglassen von Informationen Lüge? Auch mit zutreffenden Fakten kann man in die Irre führen. Am einfachsten kann man der Öffentlichkeit etwas vormachen. Nehmen wir ein Beispiel. Der Berliner Maler Salomé hat der "BZ" erzählt, wo der seinen neuen Lover Steffen kennengelernt hat. Na, wo lernt man heute noch Leute kennen? Auf Parties? Beim Tango? Openings? Clubs? Cafés? Bars? Nein, er hat ihn in einem Chat-Room im Internet kennengelernt. Salomé: "Für mich die ideale Art und Weise, viele Leute haben doch Probleme, sich in der Kneipe anzusprechen." Nun, die Wahrheit: Wenn es jemanden gibt, der keine Probleme hat, andere in der Kneipe anzusprechen, dann ist das Salomé. Das Ergebnis ist übrigens das Gleiche wie bei seiner Internet-Romanze. Salomé: "Noch am selben Abend in die Kiste."

Ich weiß nicht, wer nach dem letzten Oswalds-Woche-Live-Chat zueinander gekommen ist. Aber Brautsträuße und Treue sind ja nicht gerade Themen, die animieren.

Oswalds Woche - Live ChatHeute[Dienstagabend]

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