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Berlin: Pachtvertrag für Mauerkreuze gekündigt

Zwangsverwalter des Grundstücks will offenbar die private Gedenkstätte nicht

Die umstrittene Mauergedenkstätte am Checkpoint Charlie in Berlin muss offenbar Ende des Jahres abgebaut werden. Die Bankaktiengesellschaft Hamm als Zwangsverwalterin des Geländes habe den Pachtvertrag mit dem Mauermuseum schon vor Wochen zum Ende 2004 gekündigt, sagte Museumschefin Alexandra Hildebrandt am Mittwoch. Der Bank habe die Installation mit originalen Mauerteilen und 1065 Holzkreuzen zur Erinnerung an die Opfer der deutschen Teilung „nicht gefallen“, sagte Hildebrandt. Die Kündigung sei bereits mit dem Start des Projekts Ende Oktober eingegangen. Die Bank gab zu dem Thema keine Stellungnahme ab.

Um die Gedenkstätte war in den vergangenen Wochen eine heftige Diskussion entbrannt. Hildebrandt hatte die Installation zunächst beim Bezirk Mitte als bis Jahresende befristetes Kunstprojekt angemeldet. Später erhoben sich Stimmen nach einem dauerhaften Erhalt der Gedenkstätte. Der rotrote Senat lehnt das Projekt nachdrücklich ab. Kultursenator Thomas Flierl (PDS) erklärte jedoch kürzlich, er werde nicht mit behördlichen Mitteln dagegen vorgehen.

Hildebrandt kündigte an, sie werde sich um eine Einigung mit der Bank bemühen. Bliebe das vergeblich, würde sie zivilrechtliche Schritte prüfen. ddp

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