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Berlin: Palast der Republik: Mahnwache "gegen Abrissvandalismus und Kulturbarbarei"

Es ist weniger die Schließung des Palastes der Republik, die Klaus Wohns wütend macht. Der frühere Leiter des Jugendtreffs ärgert sich über das Nachspiel.

Es ist weniger die Schließung des Palastes der Republik, die Klaus Wohns wütend macht. Der frühere Leiter des Jugendtreffs ärgert sich über das Nachspiel. Wohns ist Mitglied des Sprecherrats der ehemaligen Mitarbeiter und er kann sich genau an den 19. September 1990 erinnern. In der letzten Betriebsversammlung für die 1800 Beschäftigten gab die Direktion das Aus bekannt. Dabei war auch von Sozialplänen und Abfindungen die Rede. Doch Geld floss niemals.

Jetzt reicht es den immerhin 360 ehemaligen Mitarbeitern, die sich noch immer für die Erhaltung des Palastes einsetzen. Am 20. September von 10 bis 18 Uhr wollen sie am Bauzaun gegenüber dem Lustgarten eine Mahnwache "gegen Abrissvandalismus und Kulturbarbarei" veranstalten. An einem Info-Stand soll es Gespräche und Informationen geben. "Das wird aber keine Demonstration", sagt Rudolf Ellereit, Sprecher der Bürgerinitiative "Pro Palast", die gemeinsam mit den "Freunden des Palastes der Republik" als Veranstalter auftritt. Nach Ellereits Worten wird prominenter Besuch am Bauzaun vor dem Palast erwartet: Um 14 Uhr sollen der ehemalige Radrennfahrer Gustav "Täve" Schur und der wegen Stasi-Verwicklungen geschasste frühere Rektor der Humboldt-Universität Heinrich Fink auftreten. Auch der Kulturhistoriker Bruno Flierl hat sein Kommen zugesagt. Die Palast-Befürworter wollen dafür kämpfen, dass der Palast nach dem Abschluss der Asbestsanierung als "Haus des Volkes" wiedereröffnet wird. Doch der schleppende Fortschritt bei den Arbeiten hat sie misstrauisch gemacht. Gerade wurde der Schlusstermin auf nächstes Jahr verschoben. "Der Asbest haftet sehr fest, und alles dauert viel länger als geplant", sagt Rudolf Denner von den "Freunden des Palastes".

Michael Brunner

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