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Berlin: Pankow dreht durch

In Buch wird das erste Windrad der Stadt gebaut. Naturschützer sind dagegen

Die Bauarbeiten für das erste Windkraftwerk in Berlin haben begonnen. Im Gewerbegebiet am Autobahndreieck Pankow im Stadtteil Buch soll schon ab Mai Strom fließen. Das Fundament, auf dem das Windrad stehen wird, ist bereits ausgehoben. Der Bau soll insgesamt 180 Meter hoch werden, das Rad selbst wird einen Durchmesser von 26 Metern haben.

„Das hier ist der symbolische Anfang“, sagte Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD) gestern beim Spatenstich. „Wenn Windräder in Berlin möglich sind, dann in Pankow. Unser Bezirk hat die Flächen dafür.“ Weniger glücklich mit der Wahl des Standortes ist der Naturschutzbund (Nabu). Dessen Berliner Landesverband möchte den Bau noch stoppen und hat eine Woche vor Baubeginn Klage vor dem Verwaltungsgericht gegen das Land Berlin erhoben. Nabu-Vorsitzender Rainer Altenkamp betont, dass der Verband allein die Wahl des Standortes ablehnt. „Wir sind auch für regenerative Energien.“ Allerdings haben laut Altenkamp mehrere Rote Milane nur einen Kilometer von der Baustelle entfernt ihre Brutplätze. Der Greifvogel gilt als bedrohte Tierart. Zudem bemängelt der Nabu, nicht ausreichend an der Planung beteiligt worden zu sein. Die Grüne Liga und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) unterstützen den Bau dagegen ausdrücklich. „Dieses Windrad hat keine ökologische Negativwirkung“, sagt Andreas Jarfe, Geschäftsführer des BUND in Berlin. Im Gegenteil: Das geplante Windkraftwerk werde 4000 Menschen mit Energie versorgen, das sei doppelt so viel wie die Menge an Solarstromenergie, die in Berlin erzeugt werde.

In Deutschland gibt es 19 000 Windenergieanlagen. Berlin war bisher das einzige Bundesland ohne Windräder. tuc

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