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Pankow: Geheimsache Wappen

Das künftige Wappen des Großbezirks Pankow ist wohl bereits gezeichnet, doch bis Anfang April bekommt es die Öffentlichkeit nicht zu sehen: Derzeit werden rund 40 Vorschläge geprüft

74 Entwürfe für ein Wappen sind beim Museumsverbund Pankow eingegangen. Einen davon wird eine zehnköpfige Kommission aus Politikern und Lokalhistorikern als Vorlage für das endgültige Symbol Pankows auswählen. Die Mitglieder der Kommission sind vorerst die Einzigen, die die seit November in einem Wettbewerb gesammelten Ideen anschauen dürfen. Anonymisiert, wie es beim Museumsverbund heißt. Die Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und der Heimat- und Geschichtsvereine Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee erfahren also nicht, wer von den 39 teilnehmenden Personen, Gruppen und Verbänden welches Wappen eingereicht hat. Am 5. April soll dann der Wettbewerbssieger offiziell vorgestellt werden. Ein professioneller Heraldiker arbeitet den Entwurf dann weiter aus.

Wenn die BVV mit dem Motiv einverstanden ist und auch die Senatsverwaltung für Inneres den Vorschlag absegnet, hat endlich auch der letzte Berliner Bezirk ein Wappen. Der Pankower Kulturstadtrat Michail Nelken (Linke), der die Kommission leitet, gibt sich gelassen. „Es ist gewiss hilfreich, so ein Aushängeschild zu haben. Aber der Bezirk hat wichtigere Probleme.“ Nelken rechnet nicht damit, dass sich die Fraktionen an der Wappenfrage zerstreiten könnten.

Vor sieben Jahren hatte die Fusion der alten Bezirke Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee zum Großbezirk Pankow heftige Debatten ausgelöst. Erst nach jahrelangem Streit einigte sich die BVV überhaupt auf den jetzigen Namen. Als Alternative diskutierten die Fraktionen beispielsweise über die neutrale Bezeichnung „3. Bezirk“, weil Prenzlauer Berg und Weißensee nicht hinter Pankow zurückgesetzt werden sollten. Angesichts der langwierigen Namensfindung vertagten die Bezirksverordneten die Wappenfrage erst einmal. Nun müssen sich die Kommunalpolitiker entscheiden. Womöglich für einen Entwurf, der die Symbole der alten Bezirke vereint: Goldenes Schwert und Rad (Weißensee), Mühlenflügel und Rebe (Prenzlauer Berg) und Korn mit Dreschflegel, Sense, Rechen und Spaten (Pankow). Ob die Politiker am Ende Geschmack bewiesen haben, können die Bürger laut Museumsverbund ab Montag, den 7. April, vier Wochen lang überprüfen. So lange werden alle Entwürfe am Hauptstandort Prenzlauer Allee 227/228 ausgestellt. wek

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