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Ein umgefallener Baum in Pankow (Symbolfoto)

© Jörg Carstensen/dpa

Pankow: Schlosspark Schönhausen weiter großteilig gesperrt

Große Teile des Schlosspark Schönhausen sind weiter abgesperrt. Manche Besucher trauen sich trotzdem hinein. Andere suchen Alternativen.

Im Pankower Schlosspark Schönhausen ist es zurzeit gar nicht schön. Entlang der angrenzenden Ossietzkystraße hängt rot-weißes Flatterband, „Vorsicht Lebensgefahr“ warnt sogar ein Schild an einem Bauzaun. Davon lassen sich ein paar Jogger aber nicht abschrecken, ebenso einige Besucher, die sich an der kleinen Brücke zur Panke niedergelassen haben. Mütter und Väter schieben Kinderwagen durch den Park, der bei Unwettern schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Danach sperrten ihn die Behörden. Noch laufen die Aufräumarbeiten, doch einige Bereiche direkt am Schloss Schönhausen sind schon wieder geöffnet. Im Gegensatz zum – weitaus größeren – Rest des Parks ist hier nicht das Pankower Grünflächenamt zuständig, sondern die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Man habe einen umgestürzten Baum beseitigen müssen, sagt Pressesprecher Frank Kallensee.

Am Donnerstag spaziert hier Constanze Dornhof entlang. „Der Rest des Parks fehlt mir wirklich. Er liegt mir am Herzen“, sagt die 54-Jährige und blickt in Richtung Absperrung und Parkbesucher dahinter. Sie verstehe es schon, dass die Leute nicht warten wollen. „Ich war ja auch ein bisschen bockig und wollte in den Park.“ Aber dann habe es sich die Heilpraktikerin, die dort sonst gern Kräuterspaziergänge unternimmt, anders überlegt.

Bei den Unwettern sind nach Auskunft des Grünflächenamts 30 bis 40 Bäume entwurzelt worden. Nach Beobachtung von Constanze Dornhof, die zehn Jahren im Kiez wohnt und häufig im Park ist, waren etliche Weiden betroffen. „Sie lagen direkt über meinem Lieblingsweg.“ Das Ausmaß habe sie schockiert. „Aber es sind auch Bäume umgefallen, die sowieso schon morsch waren.“

Eltern mit Kindern besuchen nun nahe gelegene Spielplätze. So mancher macht sich auch auf in den Bürgerpark, zu Fuß dauert es etwa ein Viertelstunde. Ein junges Paar wurde am Wochenende aus Schönhausen sogar von der Polizei fortgeschickt und entdeckt nun den Bürgerpark für sich. Kommentar: „Eigentlich ist es hier sogar schöner.“ Derweil übt Chaska Stern mit seinem kleinen Sohn Selbstverteidigung. Zwischen Pratzen und Taschen haben sie eine kurze Pause eingelegt. Der Endvierziger ist als Coach für Gewaltprävention tätig und wohnt in der Nähe des Bürgerparks. „Wir gehen selten in den Schlosspark. Hier im Bürgerpark trainieren wir und für längere Ausflüge besuchen wir die Schönholzer Heide“, sagt er.

Noch etwa zwei Wochen sollen die Aufräumarbeiten im Schlosspark andauern. Bis dahin müssen seine Fans wie Constanze Dornhof wohl noch drumherum spazieren. Milan Ziebula

Milan Ziebula

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