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Berlin: Panzerknacker sprengten Automaten

Prozess gegen Trio, das großen Coup plante.

Berlin - Mit Gasflaschen rückten die Freunde an. So hatten sie es im Fernsehen gesehen. Fünf Mal zogen Steve H. und Robert P., 28 und 29 Jahre alt, als „Panzerknacker“ los. Die Männer hinterließen in Bankfilialen in Spandau, Frohnau, Steglitz und Marienfelde eine Spur der Zerstörung und richteten einen Schaden von 45 000 Euro an. Die Geldkassetten aber hielten stand. Vor Gericht saß der Jüngere am Mittwoch tränenreich, der Ältere mit gesenktem Kopf.

„Ich wollte das große Ding drehen“, erklärte P. über seine Verteidigerin. Er habe in seinem Leben schon viel Mist gebaut und eigentlich seine kriminelle Karriere beenden wollen. Einmal noch das große Geld, habe er gedacht. „Ich hatte Angst, ich könnte meine Familie nicht ernähren.“ Nach zwei Fehlversuchen hatten sie die Gasmenge erhöht. Teile des Automaten und Glassplitter wurden auf die Straße geschleudert. Nach fünf Versuchen hätten er und H. aber eingesehen, dass es viel zu gefährlich sei. „Wir haben stets darauf geachtet, dass niemand in der Nähe ist“, sagte sein Komplize.

Ein Ermittler aber beschrieb das hohe Risiko. Sie hatten Gas in die Automaten geleitet. „Ihnen war nicht klar, welcher Gefahr sie sich aussetzten“, sagt der Beamte. So eine Explosion sei nicht zu kalkulieren. H. und P. hätten eine Gefährdung Dritter in Kauf genommen, hätten selbst in die Luft fliegen können. Ihre Serie begann im März 2011 und endete fünf Monate später. Eine DNA-Spur an einem Klebeband führte ein halbes Jahr später doch noch zur Verhaftung. Der Prozess geht am 6. Juni weiter. K.G.

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