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Berlin: Paradieser Platz

Von Stephan Wiehler Die Eigenheimzulage abgeschafft, ganztags betreute Kinder, Muttis, die trotzdem keine Arbeit finden, und gegen den Irak wird schon wieder aufmarschiert, da fragen wir uns einmal mehr: Wo bleibt in dieser Welt noch Raum für die Liebe? Zum Glück gibt es Radio Paradiso.

Von Stephan Wiehler

Die Eigenheimzulage abgeschafft, ganztags betreute Kinder, Muttis, die trotzdem keine Arbeit finden, und gegen den Irak wird schon wieder aufmarschiert, da fragen wir uns einmal mehr: Wo bleibt in dieser Welt noch Raum für die Liebe? Zum Glück gibt es Radio Paradiso. Der christliche Schmusesender mit Gesellschaftern von der Bruderhilfe über die Evangelischen Kirchen bis zur Gemeinschaft der SiebentenTags-Adventisten hat der Liebe ein Denkmal gesetzt. Eine kleine Gruppe unerschrockener Romantiker versammelte sich am Montag auf dem Pariser Platz und enthüllte eine Gedenkplatte mit den Namen von 600 Radiohörern, die sich ganz doll lieb haben. Der Eiseskälte trotzten sie mit „Herzenswärme“, schwärmte Moderator Thorsten Wittke unter seiner Pudelmütze und brüllte gegen den Protest von tausenden wutschnaubenden Zahntechnikern an, die – von der Liebesbotschaft unbeeindruckt – jenseits des Brandenburger Tores auf die Regierung schimpften. Das Denkmal wich nach wenigen Stunden und findet nun Platz an der St.-Matthäi-Kirche am Kulturforum. Dort hat die Liebe noch eine Heimat.

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